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Fondsgebundene Lebensversicherung

Fondsgebundene Lebensversicherung: Die moderne Kombination aus Kapitalaufbau und Absicherung für Ihre finanzielle Zukunft

Fondsgebundene Lebensversicherung

Die fondsgebundene Lebensversicherung ist ein innovatives Finanzprodukt, das traditionelle Lebensversicherungen mit den Chancen und Risiken von Investmentfonds kombiniert. In den letzten Jahren hat sich dieses Produkt als attraktive Anlageform etabliert, da es Anlegern die Möglichkeit bietet, den Aufbau eines individuellen Vermögens mit dem Schutz vor finanziellen Risiken zu verbinden.

In diesem Ratgeber werden wir die Grundlagen fondsgebundener Lebensversicherungen erläutern, ihre Funktionsweise darstellen und die Vorteile und Nachteile dieses Produkts diskutieren. Durch ein besseres Verständnis der fondsgebundenen Lebensversicherung können Anleger fundierte Entscheidungen treffen, um ihre finanzielle Zukunft abzusichern und ihre langfristigen finanziellen Ziele zu erreichen.

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Was ist eine fondsgebundene Lebensversicherung?

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Eine fondsgebundene Lebensversicherung ist eine Versicherungsform, bei der eine Kombination aus Versicherungsschutz und Vermögensaufbau angeboten wird. Dabei fließen die Beiträge des Versicherungsnehmers in bestimmte Fonds, die wiederum je nach Wertentwicklung des Fonds eine Rendite erwirtschaften können.
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Im Gegensatz zu herkömmlichen Lebensversicherungen ist bei der fondsgebundenen Variante der mögliche Ertrag nicht von vornherein festgelegt, sondern abhängig von der Wertentwicklung der Fonds. Dadurch bietet sie ein gewisses Maß an Flexibilität und Chancen auf höhere Renditen. Allerdings sind auch Risiken zu berücksichtigen, da die Rendite auch von den Schwankungen an den Finanzmärkten abhängig ist.
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Welche Vorteile bietet sie im Vergleich zu anderen Lebensversicherungen?

Eine fondsgebundene Lebensversicherung bietet im Vergleich zu anderen Lebensversicherungen einige Vorteile:
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  • Höhere Renditechancen: Eine fondsgebundene Lebensversicherung bietet höhere Renditechancen als andere Lebensversicherungen, da ein Teil der Prämien in Fonds investiert wird. Im Gegensatz zu einer klassischen Kapitallebensversicherung gibt es bei einer fondsgebundenen Lebensversicherung keine garantierte Mindestverzinsung. Allerdings ist die Rendite höher, wenn die Wertentwicklung der ausgewählten Fonds positiv ist.
  • Flexibilität: Eine fondsgebundene Lebensversicherung bietet mehr Flexibilität bei der Gestaltung der Anlagestrategie. Die Versicherungsnehmer können selbst entscheiden, in welche Fonds sie investieren möchten und haben die Möglichkeit, das Portfolio während der Laufzeit anzupassen.
  • Steuervorteile: Bei einer fondsgebundenen Lebensversicherung können Steuervorteile genutzt werden. Die Prämienzahlungen können steuerlich geltend gemacht werden und die Auszahlungen sind steuerfrei, wenn die Versicherung mindestens zwölf Jahre läuft und der Versicherungsnehmer bei Auszahlung mindestens 60 Jahre alt ist.
  • Hinterbliebenenschutz: Sie bietet in der Regel auch einen Hinterbliebenenschutz, der im Todesfall des Versicherungsnehmers greift. Die Hinterbliebenen erhalten dann entweder eine Einmalzahlung oder eine lebenslange Rente.
  • Inflationsschutz: Durch die Anlage in Fonds kann eine fondsgebundene Lebensversicherung auch einen Inflationsschutz bieten. Wenn die Rendite höher ist als die Inflationsrate, steigt die Kaufkraft des angesparten Kapitals im Laufe der Zeit an.

Welche Kosten fallen bei einer fondsgebundenen Lebensversicherung an und wie beeinflussen sie die Rendite?

Es fallen verschiedene Kosten an, die die Rendite beeinflussen können:

  • Abschlusskosten werden bei Vertragsabschluss fällig und betragen in der Regel ein bis zwei Prozent der Beitragssumme.
  • Verwaltungskosten fallen jährlich an und werden als Prozentsatz der Versicherungssumme oder des Vertragswertes berechnet. Sie betragen in der Regel zwischen 0,5 und 2 Prozent pro Jahr.
  • Für die Verwahrung der Fondsanteile fallen Depotgebühren an, die in der Regel zwischen 0,1 und 0,5 Prozent pro Jahr betragen.
  • Bei fondsgebundenen Lebensversicherungen fallen zusätzlich zu den allgemeinen Kosten auch spezifische Fondsgebühren wie Ausgabeaufschläge und laufende Kosten an. Diese variieren je nach Fonds und sind in der Regel im Verkaufsprospekt angegeben.

Die Kosten können die Rendite der fondsgebundenen Lebensversicherung beeinflussen, da sie das zu investierende Kapital reduzieren. Insbesondere in den ersten Jahren des Vertragsabschlusses können die Kosten einen größeren Anteil am Beitrag ausmachen und somit die Rendite beeinträchtigen. Es ist wichtig eine Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen.

Wie beeinflussen unterschiedliche Fondskategorien wie Aktien-, Renten- oder Mischfonds das Risiko und die Rendite einer fondsgebundenen Lebensversicherung?

Die Auswahl der Fonds kann das Risiko und die Rendite einer fondsgebundenen Lebensversicherung maßgeblich beeinflussen.

  • Aktienfonds investieren vorrangig in Aktien von Unternehmen. Sie sind mit einem höheren Risiko verbunden als Rentenfonds, bieten aber auch höhere Renditechancen. Aktienfonds sind daher vor allem für Anleger geeignet, die bereit sind, höhere Risiken einzugehen und eine langfristige Anlagestrategie verfolgen.
  • Rentenfonds investieren vorrangig in Anleihen und festverzinsliche Wertpapiere. Sie sind mit einem geringeren Risiko verbunden als Aktienfonds und bieten in der Regel eine geringere Rendite. Rentenfonds eignen sich daher insbesondere für Anleger, die eine niedrigere Risikotoleranz haben oder eine konservative Anlagestrategie verfolgen.
  • Mischfonds investieren sowohl in Aktien als auch in Rentenpapiere. Je nach Aufteilung können sie ein höheres oder niedrigeres Risiko aufweisen. Mischfonds sind daher eine Option für Anleger, die eine ausgewogene Rendite-Risiko-Strategie verfolgen möchten.

Empfehlenswerte Kombinationen von Fonds hängen von verschiedenen Faktoren wie der Risikotoleranz des Anlegers, der Anlagestrategie und der Laufzeit des Vertrags ab. Eine breite Diversifikation kann dabei helfen, das Risiko zu reduzieren. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise eine Kombination aus verschiedenen Fonds, die auf unterschiedliche Anlageklassen, Regionen und Branchen verteilt sind.

Welche Rolle spielt der Garantiezins und wie wirkt er sich auf die Rendite aus?

Anders als bei klassischen Lebensversicherungen gibt es bei fondsgebundenen Lebensversicherungen keinen festen Garantiezins. Der Garantiezins gibt an, welche Mindestverzinsung der Sparanteil des Beitrags in der Lebensversicherung während der Vertragslaufzeit garantiert. Bei einer fondsgebundenen Lebensversicherung hingegen ist der Wert des Sparanteils abhängig von der Wertentwicklung der zugrundeliegenden Fonds und es gibt keine festgelegte Mindestverzinsung.

Der Garantiezins spielt jedoch eine Rolle bei der Berechnung des Garantiekapitals, das bei Ablauf der Versicherung ausgezahlt wird. Er wird auf den Sparanteil des Beitrags angewendet und kann somit einen Teil des Kapitals sichern. Der restliche Teil des Kapitals ist abhängig von der Wertentwicklung der Fonds und kann höher oder niedriger ausfallen.

Da die Rendite bei fondsgebundenen Lebensversicherungen von der Wertentwicklung der Fonds abhängt und nicht von einem festen Garantiezins, können diese Versicherungen in der Regel höhere Renditechancen bieten als klassische Lebensversicherungen. Allerdings ist auch das Risiko höher, da die Wertentwicklung der Fonds auch negativ ausfallen kann und somit das Kapital schmälert.

Wie wählt man die passenden Fonds für eine fondsgebundene Lebensversicherung aus und welche Risiken gibt es dabei zu beachten?

Die Auswahl der Fonds bei einer fondsgebundenen Lebensversicherung ist ein wichtiger Schritt, um eine erfolgreiche Anlagestrategie zu entwickeln.

  • Die Anlageklasse gibt an, in welche Arten von Wertpapieren ein Fonds investiert. Beispiele sind Aktien, Rentenpapiere, Immobilien oder Rohstoffe. Die Wahl der Anlageklasse hängt von den individuellen Zielen und Risikopräferenzen ab.
  • Fonds haben unterschiedliche Risikoprofile. Einige Fonds sind risikoreicher und haben höhere Renditechancen. Das Risikoprofil sollte der Risikotoleranz des Anlegers entsprechen.
  • Das Management des Fonds ist ein wichtiger Faktor. Ein erfahrenes und erfolgreiches Management kann die Rendite des Fonds verbessern.
  • Bei der Auswahl der Fonds sollten auch die Kosten berücksichtigt werden. Diese können die Rendite schmälern und die Anlage unrentabel machen.
    Es gibt auch Risiken, die bei der Auswahl der Fonds zu beachten sind.
  • Das Marktrisiko bezieht sich auf die Möglichkeit, dass der Markt, in den der Fonds investiert, insgesamt schlecht abschneidet und somit der Wert des Fonds sinkt.
  • Das Risiko des Fondsmanagements: das Management des Fonds trifft schlechte Anlageentscheidungen und somit sinkt die Rendite des Fonds.
  • Das Währungsrisiko, die Währung, in die der Fonds investiert, verliert an Wert und somit sinkt die Rendite des Fonds.
  • Das Konzentrationsrisikobezieht sich auf die Möglichkeit, dass der Fonds zu sehr auf eine bestimmte Anlageklasse oder ein bestimmtes Unternehmen konzentriert ist und somit ein höheres Risiko birgt.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine fondsgebundene Lebensversicherung abschließen zu können und wer eignet sich am besten für diese Art von Versicherung?

Für den Abschluss einer fondsgebundenen Lebensversicherung müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

  • Alter: Der Versicherungsnehmer muss in der Regel mindestens 18 Jahre alt sein.
  • Gesundheitszustand: Vor Abschluss der Versicherung wird eine Gesundheitsprüfung durchgeführt. Personen mit Vorerkrankungen oder Risikofaktoren können Schwierigkeiten haben, eine fondsgebundene Lebensversicherung abzuschließen.
  • Finanzielle Situation: Die Versicherungsgesellschaft kann eine Bonitätsprüfung durchführen, um sicherzustellen, dass der Versicherungsnehmer die Prämienzahlungen leisten kann.

Eine fondsgebundene Lebensversicherung eignet sich für Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont, die eine höhere Rendite anstreben und bereit sind, Schwankungen im Wert des Vertragskapitals zu akzeptieren.

Sie kann auch für Anleger geeignet sein, die eine höhere Flexibilität bei der Gestaltung ihrer Anlagestrategie wünschen. Durch die Auswahl der Fonds haben Anleger die Möglichkeit, ihre Anlagestrategie den individuellen Bedürfnissen und Zielen anzupassen.

Welche steuerlichen Aspekte sind zu beachten und wie kann man Steuervorteile nutzen?

Bei fondsgebundenen Lebensversicherungen sind verschiedene steuerliche Aspekte zu beachten.

  • Steuerpflichtige Erträge: Erträge aus fondsgebundenen Lebensversicherungen sind steuerpflichtig. Hierzu zählen die Ausschüttungen aus den Fonds sowie der Garantiewert.
  • Steuerfreibeträge: Es gibt jedoch auch Steuerfreibeträge, die genutzt werden können. Dabei werden sowohl die Zinsen als auch die Kursgewinne der Fonds berücksichtigt.
  • Besteuerung im Todesfall: Im Todesfall des Versicherungsnehmers wird die Versicherungssumme in der Regel steuerfrei an die Hinterbliebenen ausgezahlt.
  • Steuerstundung: Sie kann auch zur Steuerstundung genutzt werden. Das bedeutet, dass die Steuern auf die Erträge erst bei Auszahlung fällig werden und somit erst später gezahlt werden müssen.

Was passiert im Falle einer Insolvenz des Versicherers?

Im Falle einer Insolvenz des Versicherers einer fondsgebundenen Lebensversicherung gibt es verschiedene Szenarien, die eintreten können, je nach dem, in welchem Land die Versicherungsgesellschaft ihren Sitz hat und wie der jeweilige Insolvenzfall reguliert ist:

  • Abwicklung durch den Insolvenzverwalter:. Der Insolvenzverwalter  wird versuchen, die Ansprüche der Versicherungsnehmer zu erfüllen und das Vertragskapital auszuzahlen. Allerdings ist es möglich, dass nicht alle Ansprüche vollständig bedient werden können.
  • Schutz durch den Einlagensicherungsfonds: In einigen Ländern gibt es Einlagensicherungsfonds, die eine bestimmte Summe an Einlagen der Versicherungsnehmer schützen. Diese Fonds können die Ansprüche der Versicherungsnehmer absichern.
  • Übertragung auf eine andere Versicherungsgesellschaft: In einigen Fällen kann die Versicherungspolice auf eine andere Versicherungsgesellschaft übertragen werden. Die Versicherungsnehmer würden dann von der neuen Gesellschaft betreut und ihr Vertragskapital würde durch die neue Gesellschaft weitergeführt werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Vertragskapital der fondsgebundenen Lebensversicherung nicht durch staatliche Garantiefonds abgesichert ist, wie es bei Einlagen auf Bankkonten der Fall ist.

Wie hoch sollte man in der Regel den Anteil an Fonds wählen, um eine ausgewogene Rendite-Risiko-Struktur zu erzielen?

Die Wahl des Anteils an Fonds hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel den individuellen Anlagezielen, der Risikotoleranz des Anlegers, der aktuellen Marktsituation und den Vertragsbedingungen der fondsgebundenen Lebensversicherung.

In der Regel wird jedoch empfohlen, eine breite Diversifikation der Anlagen anzustreben und das Risiko zu streuen. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die Wahl von Fonds aus verschiedenen Anlageklassen, wie zum Beispiel Aktienfonds, Rentenfonds, Immobilienfonds oder Rohstofffonds. Auch eine Mischung aus verschiedenen Fonds kann sinnvoll sein, um das Risiko zu streuen und eine ausgewogene Rendite-Risiko-Struktur zu erzielen.

Eine grobe Faustregel besagt, dass der Anteil an Fonds bei einer fondsgebundenen Lebensversicherung zwischen 50 und 70 Prozent liegen sollte, um eine ausgewogene Rendite-Risiko-Struktur zu erzielen. Allerdings sollte dieser Wert immer im Kontext der individuellen Bedürfnisse und Risikopräferenzen betrachtet werden und kann von Fall zu Fall unterschiedlich ausfallen.

Wie flexibel sind fondsgebundene Lebensversicherungen und welche Möglichkeiten gibt es, um Verträge anzupassen oder zu kündigen?

Fondsgebundene Lebensversicherungen bieten eine höhere Flexibilität als klassische Lebensversicherungen. Hier sind einige Möglichkeiten, um Verträge anzupassen oder zu kündigen:

  • Änderung der Anlagestrategie: die Anlagestrategien können flexibel angepasst werden. Anleger haben die Möglichkeit, die Fonds, in die ihr Vertragskapital investiert wird, zu wechseln oder die Gewichtung der verschiedenen Fonds anzupassen. Hierbei sollten jedoch die Vertragsbedingungen und Kostenstrukturen des Versicherers beachtet werden.
  • Erhöhung oder Senkung der Beiträge: die Beiträge können flexibel erhöht oder gesenkt werden, um auf veränderte finanzielle Bedingungen zu reagieren.
  • Teilrückkauf oder Verkauf der Police: Bei Bedarf können Teile des Vertragskapitals aus der fondsgebundenen Lebensversicherung zurückgekauft oder die Police ganz verkauft werden. Dabei sollten jedoch die steuerlichen und vertraglichen Bedingungen beachtet werden.
  • Kündigung der Police: In einigen Fällen kann die fondsgebundene Lebensversicherung auch gekündigt werden. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass bei vorzeitiger Kündigung oft hohe Kosten und Verluste entstehen können.

Lebensversicherungsrechner

Aktualisiert am 11. April 2024