Was ist Baufinanzierung?
Baufinanzierung ist nichts anderes als der Kredit, den du brauchst, um dir ein Haus zu bauen oder eine Wohnung zu kaufen. Ganz simpel: Ohne diese Finanzierung kannst du dir die wenigsten Immobilien leisten. Die meisten Menschen können den Kaufpreis nicht auf einmal bezahlen, also helfen Banken aus – und dafür bekommst du eine Menge Zinsen. Wer ein Eigenheim möchte, muss meist einen langen Atem haben und bereit sein, jahrelang abzuzahlen. Wer klug ist, schaut sich vorab genau an, wie viel er überhaupt monatlich stemmen kann. Denn nichts ist schlimmer, als sich zu übernehmen und am Ende das Haus nur mit einer ständigen finanziellen Belastung zu verbinden.
Welche Finanzierungsarten gibt es?
Es gibt nicht „die eine“ Baufinanzierung, sondern verschiedene Wege, wie du deine Traumimmobilie finanzieren kannst. Die häufigste Variante ist das Annuitätendarlehen – der Klassiker, bei dem du monatlich gleichbleibende Raten zahlst. Vorteil: Du weißt immer genau, wie viel auf dich zukommt. Bei einem Ratendarlehen hingegen bleiben die Raten konstant, aber die Tilgung steigt im Laufe der Zeit, weil die Zinsen sich verringern. Willst du die Schulden schnell loswerden? Dann könnte das Volltilger-Darlehen für dich passen, bei dem du am Ende der Laufzeit wirklich schuldenfrei bist. Und dann gibt es noch spezielle Förderdarlehen, zum Beispiel von der KfW, die gerade bei energieeffizienten Gebäuden oder Renovierungen interessant sind. Kurz gesagt: Du musst genau schauen, welche Finanzierungsart zu deinen Zielen passt. Denn je nachdem, wie du dich entscheidest, wird die Rückzahlung mal schnell, mal langsam – und mal teuer.
Wie viel Eigenkapital sollte man haben?
Eigenkapital ist der Grundstein einer guten Baufinanzierung. Je mehr du davon hast, desto besser. Idealerweise mindestens 20 Prozent des Kaufpreises. Klar, es geht auch mit weniger, aber dann wird’s teurer. Weniger Eigenkapital bedeutet höhere Zinsen und eine längere Rückzahlungszeit. Und wer will das schon? Außerdem: Je mehr du selbst beisteuerst, desto weniger musst du von der Bank leihen. Das wirkt sich positiv auf die Konditionen aus – und letztlich auf deine monatlichen Raten. Es ist also keine schlechte Idee, sich bei der eigenen Sparquote etwas zu quälen, bevor man in den Kauf oder Bau einer Immobilie einsteigt. Lieber ein bisschen Geduld aufbringen und später mit besseren Konditionen durchstarten.
Welche Faktoren beeinflussen die Höhe des Darlehens?
Die Höhe deines Darlehens hängt zuallererst von deinem Einkommen ab. Die Banken wollen sicherstellen, dass du den Kredit auch zurückzahlen kannst. Auch deine Bonität spielt eine große Rolle. Hast du einen guten Schufa-Score, bekommst du eher bessere Konditionen. Aber das reicht nicht. Auch deine laufenden Verpflichtungen, wie etwa andere Kredite oder Unterhaltszahlungen, werden berücksichtigt. Wer viele monatliche Zahlungen hat, bekommt weniger Geld. Dein Wunschbetrag für die Immobilie kann ebenfalls beeinflussen, wie viel du letztlich bekommst. Eine Bank wird dir nicht mehr leihen, als sie für sicher hält. Und ja, natürlich ist auch das Eigenkapital entscheidend. Je mehr du selbst beisteuerst, desto eher bekommst du den Kredit – und umso besser fallen die Zinsen aus. Klar, dass es für die Bank ein höheres Risiko ist, dir mehr zu leihen.
Wie funktioniert der Zinssatz?
Der Zinssatz ist der Preis, den du für das geliehene Geld zahlst. Klingt einfach, oder? Aber es steckt mehr dahinter. Banken bieten oft zwei Arten an: den festen und den variablen Zinssatz. Der feste Zinssatz bleibt über die gesamte Laufzeit konstant. Das ist für viele eine sichere Sache. Du weißt genau, was du jeden Monat zahlst. Ein variabler Zinssatz kann hingegen schwanken, je nach Marktlage. Das klingt verlockend, besonders wenn die Zinsen gerade niedrig sind, aber Vorsicht: Wenn sie steigen, wirst du tiefer in die Tasche greifen müssen.
Für die meisten lohnt sich ein fester Zinssatz. Wer eine längere Planungssicherheit will, sollte sich darauf konzentrieren. Es gibt zwar noch die Option einer Anpassung während der Laufzeit, aber die ist oft nur eine unnötige Gefahr, wenn man ehrlich ist. Wenn du nach der besten Lösung suchst, nimm das, was dir Planungssicherheit und Komfort gibt.
Laufzeit der Baufinanzierung: Kurz oder Lang?
Die Laufzeit deines Darlehens entscheidet, wie schnell du schuldenfrei bist – und wie viel du am Ende tatsächlich bezahlst. Kurz gesagt: Je kürzer die Laufzeit, desto höher die monatliche Rate, aber auch die Zinskosten sinken. Wer also flexibel ist und die nötigen Mittel hat, kann durch eine kürzere Laufzeit viel Geld sparen. Die längere Variante? Mehr Zeit, weniger Druck bei den monatlichen Zahlungen. Aber auch mehr Zinsen, die auf den Gesamtbetrag draufkommen. Die meisten Finanzierer entscheiden sich irgendwann für den Mittelweg: 20 bis 25 Jahre. Doch das ist eine Frage des eigenen Geldbeutels und der Lebensplanung. Wenn du heute 1.000 Euro monatlich stemmen kannst, bedeutet eine kürzere Laufzeit im Endeffekt weniger Zinszahlungen. Wer sich unsicher ist, sollte lieber länger planen – ein flexibler Finanzierungsplan ist fast immer besser als eine zu schnelle Tilgung, die dich unter Druck setzt.
Nebenkosten – Die unangenehme Überraschung
Viele unterschätzen, wie teuer der Kauf oder Bau einer Immobilie wirklich ist. Die Finanzierung selbst ist oft nur die halbe Miete. Denn dazu kommen Nebenkosten, die ordentlich ins Geld gehen können. Da sind zum Beispiel die Grunderwerbsteuer (die schnell fünfstellige Beträge erreichen kann), Notarkosten, Grundbuchgebühren und, falls ein Makler beteiligt ist, die Maklerprovision. Nicht zu vergessen: Wer auf Nummer sicher gehen will, braucht auch eine ordentliche Versicherung. Die Nebenkosten werden häufig unterschätzt, aber sie können die gesamte Finanzierung ordentlich belasten. Ein gutes Finanzierungsangebot hilft nicht viel, wenn am Ende die Nebenkosten das Budget sprengen. Klar, man kann bei den Nebenkosten nicht viel schrauben. Aber wer früh genug plant und bei den ersten Angeboten genau hinschaut, spart sich oft die ein oder andere böse Überraschung.
Fördermöglichkeiten nutzen – So geht’s
Viele wissen es nicht, aber beim Hausbau gibt es mehr Förderungen als man denkt. Die KfW ist hier der wichtigste Ansprechpartner. Ihre Programme helfen nicht nur beim Neubau, sondern auch bei der Sanierung und energetischen Optimierung. Wer ein nachhaltiges Haus bauen will, kann zum Beispiel durch das KfW-Effizienzhaus-Programm viel Geld sparen. Aber Vorsicht: Förderungen sind oft an Bedingungen geknüpft, und nicht jedes Projekt wird sofort akzeptiert. Wer sich also von Anfang an gut informiert, hat die besten Chancen. Es lohnt sich, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen – der Papierkram ist zwar nervig, aber die finanzielle Entlastung kann groß sein.
Der Staat hilft, man muss es nur wissen.
Die richtige Bank finden: Nicht alles, was glänzt, ist Gold
Die Wahl der richtigen Bank für deine Baufinanzierung sollte nicht nach dem „Hauptsache billig“-Prinzip getroffen werden. Zinsen sind wichtig, keine Frage, aber oft wird vergessen, was wirklich zählt: Flexibilität. Was passiert, wenn du deinen Kredit früher tilgen willst? Bietet die Bank Sondertilgungen an? Und wie sieht es mit der Kommunikation aus? Eine Bank, die sich nicht die Zeit nimmt, deine Fragen zu beantworten oder in der du nur an Automaten und Callcenter-Mitarbeiter stößt, ist keine gute Wahl. Du brauchst jemanden, der dich versteht und nicht nur als zahlenden Kunden sieht. Vergiss den Standard-Kreditvertrag und schau genau hin, ob du am Ende mit den Bedingungen wirklich leben kannst. Letztlich ist die Bank auch ein Partner für die nächsten Jahrzehnten – und da will man nicht mit dem billigsten, sondern mit dem besten Partner zusammenarbeiten.
Anschlussfinanzierung – Wie es nach der Zinsbindung weitergeht
Die Zinsbindung läuft aus, und plötzlich steht man vor der Frage: Was nun? Meistens ist das eine unangenehme Überraschung. Viele denken, die Bank werde sich schon melden und das Problem lösen – tut sie aber nicht. Du musst dich selbst kümmern. Die Zinsen sind jetzt anders, und du kannst nicht einfach darauf hoffen, dass alles beim Alten bleibt. Entweder du bleibst bei deiner Bank oder wechselst zu einer anderen. Die Entscheidung liegt bei dir. Schau dir die Angebote genau an. Du wirst merken, dass du nicht jede Zinserhöhung einfach hinnehmen musst. Und oft lohnt es sich, die Konditionen neu zu verhandeln. Wer es nicht tut, zahlt unnötig drauf.
Aktualisiert am 13. Februar 2025