Finanzrechner

Grundsicherungsrechner

Grundsicherung in Deutschland: Anspruchsvoraussetzungen, Höhe und Beantragung

Mit dem Grundsicherungsrechner können Betroffene und ihre Angehörigen die Höhe der Grundsicherung individuell berechnen und verschiedene Szenarien durchspielen.

Die Grundsicherung ist eine Sozialleistung, die in Deutschland Menschen zusteht, die im Alter oder bei dauerhafter Erwerbsminderung nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft zu bestreiten. Die Grundsicherung ist eine staatliche Hilfe und soll sicherstellen, dass die betroffenen Personen zumindest ein Mindestmaß an finanzieller Unterstützung erhalten, um ihre Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung und Unterkunft zu decken.

Die Grundsicherung wird in Form von Geldleistungen erbracht und orientiert sich an den aktuellen Bedarfen des Einzelnen. Die Höhe der Grundsicherung ist also von individuellen Faktoren wie dem Alter, der Wohnsituation oder dem Gesundheitszustand abhängig.

Die Grundsicherung wird von den Sozialämtern der Kommunen oder von den Jobcentern der Agenturen für Arbeit ausgezahlt. Um Grundsicherung zu erhalten, müssen die betroffenen Personen einen Antrag stellen und ihre finanzielle Situation offenlegen. Auch Einkommen und Vermögen werden dabei berücksichtigt. Wenn der Bedarf festgestellt wurde, wird die Grundsicherung monatlich im Voraus ausgezahlt.

Wer hat in Deutschland keinen Anspruch auf  Grundsicherung?

Es gibt bestimmte Personengruppen, die grundsätzlich keinen Anspruch auf Grundsicherung haben, auch wenn sie bedürftig sind. Dazu zählen unter anderem:

  • Ausländerinnen und Ausländer, die sich nur vorübergehend in Deutschland aufhalten, z.B. Touristen oder Studierende ohne Aufenthaltserlaubnis
  • Menschen, die sich ohne Aufenthaltserlaubnis oder illegal in Deutschland aufhalten
  • Personen, die bereits eine Rente oder Pension beziehen, die den Bedarf deckt, der durch die Grundsicherung abgedeckt werden würde
  • Arbeitslose, die noch Anspruch auf Arbeitslosengeld I haben oder die Arbeitslosengeld II (auch bekannt als Hartz IV) erhalten
  • Menschen, deren Vermögen oder Einkommen über den Grenzen liegen, die für die Bedürftigkeitsprüfung der Grundsicherung gelten.

Wem steht Grundsicherung im Alter zu?

Grundsicherung im Alter steht in Deutschland Menschen zu, die das gesetzliche Rentenalter erreicht haben und deren Einkommen und Vermögen unter bestimmten Grenzen liegen. Das bedeutet, dass Rentnerinnen und Rentner, die trotz einer Rente nicht über ausreichend finanzielle Mittel verfügen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, Anspruch auf Grundsicherung im Alter haben können.

Die genauen Voraussetzungen und die Höhe der Grundsicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Alter, dem Familienstand und der Wohnsituation. Das Einkommen und das Vermögen des Antragstellers werden ebenfalls berücksichtigt.

Grundsicherung im Alter wird vom zuständigen Sozialamt der Gemeinde oder Stadt ausgezahlt. Um Grundsicherung im Alter zu erhalten, muss ein Antrag gestellt werden und die finanzielle Situation offenlegt werden. Dabei werden auch Einkommen und Vermögen berücksichtigt. Es ist wichtig zu beachten, dass die Grundsicherung im Alter als letztes Sicherheitsnetz gilt und erst dann gewährt wird, wenn andere Ansprüche wie Rente, private oder betriebliche Altersvorsorge ausgeschöpft sind.

Wo kann man Grundsicherungsleistungen beantragen?

Grundsicherungsleistungen können bei den örtlichen Sozialämtern oder Jobcentern der Agenturen für Arbeit beantragt werden. Je nach Bundesland oder Stadt können die Zuständigkeiten für die Grundsicherung unterschiedlich geregelt sein.

Um Grundsicherung zu beantragen, können Sie einen persönlichen Termin beim zuständigen Sozialamt oder Jobcenter vereinbaren. Dort werden Sie beraten und erhalten Informationen darüber, welche Unterlagen benötigt werden, um den Antrag auf Grundsicherung stellen zu können. In der Regel müssen Einkommensnachweise, Rentenbescheide, Kontoauszüge und andere Unterlagen vorgelegt werden.

Wovon hängt die Höhe des Grundsicherungsbedarfs ab?

Die Höhe des Grundsicherungsbedarfs hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Alter, der Wohnsituation, dem Familienstand und der individuellen Lebenssituation des Empfängers. Grundsätzlich setzt sich der Grundsicherungsbedarf aus verschiedenen Bestandteilen zusammen, wie z.B. dem Regelsatz, der angemessenen Miete und Heizkosten, sowie eventuellen Mehrbedarfen aufgrund von besonderen Bedürfnissen oder Belastungen.

  1. Regelsatz: Der Regelsatz bildet den Grundbedarf für den täglichen Bedarf eines Empfängers und umfasst z.B. Kosten für Lebensmittel, Kleidung, Freizeitaktivitäten oder Telefon.
  2. Miet- und Heizkosten: Der Bedarf für angemessene Miete und Heizkosten wird je nach Region und individueller Situation des Empfängers berechnet.
  3. Mehrbedarf: Unter bestimmten Umständen kann ein Mehrbedarf für den Empfänger gewährt werden, z.B. bei Schwangerschaft, Alleinerziehung oder besonderen gesundheitlichen oder pflegerischen Bedürfnissen.
  4. Sonstiger Bedarf: Auch sonstiger Bedarf, wie z.B. Schulbedarf oder Medikamente, können auf Antrag berücksichtigt werden.

Was zählt zu Vermögen und Einkünften bei der Berechnung der Grundsicherung?

Bei der Berechnung der Grundsicherung werden Vermögen und Einkünfte des Empfängers berücksichtigt. Dazu zählen:

  1. Vermögen: Zum Vermögen zählen alle beweglichen und unbeweglichen Güter, die dem Empfänger gehören, wie z.B. Bargeld, Wertpapiere, Immobilien oder Autos. Auch Sparguthaben, Lebensversicherungen oder private Rentenversicherungen zählen zum Vermögen. Nicht zum Vermögen zählen jedoch Hausrat und persönliche Gegenstände, wie z.B. Kleidung.
  2. Einkünfte: Zu den Einkünften zählen alle Einkommensarten, die der Empfänger erzielt, wie z.B. Erwerbseinkommen, Renteneinkommen oder Mieteinnahmen. Auch Unterhaltszahlungen, Kapitalerträge oder Schmerzensgeld zählen zu den Einkünften.

Welche Leistungen der Grundsicherung gibt es?

Die Grundsicherung umfasst verschiedene Leistungen, die darauf abzielen, den Lebensunterhalt von bedürftigen Personen sicherzustellen. Dazu gehören:

  1. Regelsatz: Der Regelsatz bildet den größten Teil der Grundsicherungsleistungen und soll den Bedarf an Nahrung, Kleidung, Wohnen, Energie und anderen grundlegenden Bedürfnissen decken. Die Höhe des Regelsatzes ist abhängig vom Alter und der individuellen Situation des Empfängers.
  2. Kosten der Unterkunft: Die Grundsicherung umfasst auch die Übernahme von angemessenen Kosten für Unterkunft und Heizung. Die Höhe dieser Leistungen richtet sich nach der Größe und Ausstattung der Wohnung sowie nach der örtlichen Miet- und Heizkostenentwicklung.
  3. Krankenversicherung: Bedürftige Personen, die nicht über eine eigene Krankenversicherung verfügen, können im Rahmen der Grundsicherung Anspruch auf eine gesetzliche Krankenversicherung haben. Die Kosten werden dabei von der Grundsicherung übernommen.

Wann hat man Anspruch auf Grundsicherung bei Erwerbsminderung? Wie wird die Erwerbsminderung festgestellt?

Ein Anspruch auf Grundsicherung bei Erwerbsminderung besteht, wenn eine Person aufgrund einer dauerhaften körperlichen oder geistigen Einschränkung nicht mehr in der Lage ist, in ausreichendem Maße am Arbeitsleben teilzunehmen und dadurch ihren Lebensunterhalt nicht mehr selbstständig bestreiten kann.

Die Erwerbsminderung wird durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) oder durch einen Gutachter des Rentenversicherungsträgers festgestellt. Dazu werden medizinische Untersuchungen durchgeführt und die Einschränkungen im Arbeitsleben ermittelt.

Um Grundsicherung bei Erwerbsminderung zu erhalten, müssen neben der dauerhaften Erwerbsminderung auch weitere Voraussetzungen erfüllt sein, wie z.B. die deutsche Staatsangehörigkeit oder ein Aufenthaltstitel, ein Wohnsitz in Deutschland sowie eine Bedürftigkeit, d.h. ein Einkommen und Vermögen unterhalb bestimmter Grenzen.

Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind und die Erwerbsminderung festgestellt wurde, kann ein Antrag auf Grundsicherung bei Erwerbsminderung beim zuständigen Sozialamt oder Jobcenter gestellt werden. Die Höhe der Leistungen richtet sich dabei nach dem individuellen Bedarf und den persönlichen Umständen.

Wie hoch darf die Erwerbsminderungsrente sein um Grundsicherung zu bekommen?

Die Höhe der Erwerbsminderungsrente hat Auswirkungen auf die Höhe der Grundsicherung, die ein Empfänger erhalten kann. Es gibt jedoch keine pauschale Grenze, bis zu welcher Höhe eine Erwerbsminderungsrente noch mit Grundsicherung kombinierbar ist.

Grundsätzlich wird bei der Berechnung der Grundsicherung das Gesamteinkommen des Empfängers berücksichtigt, das aus verschiedenen Quellen wie z.B. der Erwerbsminderungsrente, anderen Renten, Einkommen aus Vermögen oder gegebenenfalls aus einer Beschäftigung stammen kann. Wenn das Gesamteinkommen des Empfängers unterhalb der jeweiligen Bedarfsgrenze für die Grundsicherung liegt, kann ein Anspruch auf Grundsicherung bestehen.

Die genauen Bedarfsgrenzen hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Alter, dem Familienstand und der Wohnsituation des Empfängers. Außerdem können regionale Unterschiede bestehen.

Was ändert sich für Rentner bei Grundsicherung ab 2023?

Zum 1. Januar 2023 wurde der Regelsatz für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung in Deutschland erhöht. Außerdem wurde zum 1. Januar 2023 die Einkommensgrenze für die Grundsicherung erhöht.

Dies bedeutet, dass Rentnerinnen und Rentner mit einer kleinen Rente oder einer geringfügigen Beschäftigung etwas mehr Geld dazuverdienen können, ohne dass dies zu einer Kürzung oder einem Wegfall der Grundsicherungsleistungen führt.

Des Weiteren gab es ab 2023 eine Neuregelung bei der Anrechnung von privaten Renten auf die Grundsicherung. Hier wird eine Freibetragsregelung eingeführt, um zu verhindern, dass private Rentenansprüche vollständig auf die Grundsicherung angerechnet werden.


Welche Einkommen werden bei der Berechnung der Grundsicherung berücksichtigt?

In der Grundsicherung wird das Gesamteinkommen des Empfängers berücksichtigt, das aus verschiedenen Quellen stammen kann. Dazu gehören:

  1. Erwerbseinkommen: Wenn der Empfänger einer Beschäftigung nachgeht oder selbstständig ist und Einkommen erzielt, wird dies auf die Grundsicherung angerechnet. Dabei gibt es Freibeträge, die das Einkommen bis zu einer bestimmten Höhe unberücksichtigt lassen.
  2. Renteneinkommen: Auch Renteneinkommen, wie z.B. die gesetzliche Altersrente oder die Erwerbsminderungsrente, werden auf die Grundsicherung angerechnet. Auch hier gibt es Freibeträge, die das Einkommen bis zu einer bestimmten Höhe unberücksichtigt lassen.
  3. Vermögenseinkommen: Einkommen aus Vermögen, wie z.B. Zinserträge oder Dividenden, werden auf die Grundsicherung angerechnet. Hier gibt es ebenfalls Freibeträge, die das Einkommen bis zu einer bestimmten Höhe unberücksichtigt lassen.
  4. Unterhaltsleistungen: Unterhaltsleistungen, die der Empfänger von anderen Personen erhält, wie z.B. von einem geschiedenen Ehepartner oder einem Elternteil, werden auf die Grundsicherung angerechnet.

Wann wird Grundsicherung gestrichen und welche Sanktionen gibt es?

Die Grundsicherung kann unter bestimmten Umständen gestrichen oder gekürzt werden. Dies kann der Fall sein, wenn der Empfänger seine Mitwirkungspflichten nicht erfüllt oder gegen bestimmte Vorschriften verstößt. Zu den Mitwirkungspflichten gehören beispielsweise die Pflicht, Veränderungen der persönlichen und finanziellen Situation unverzüglich dem zuständigen Amt mitzuteilen oder auch die Pflicht, aktiv an der Verbesserung der eigenen finanziellen Situation mitzuwirken.

Die genauen Sanktionen, die bei einem Verstoß gegen die Mitwirkungspflichten oder sonstige Vorschriften drohen, sind im Sozialgesetzbuch (SGB II und SGB XII) festgelegt. Mögliche Sanktionen sind unter anderem die Kürzung oder Streichung der Grundsicherungsleistungen für einen bestimmten Zeitraum oder die Rückforderung bereits gezahlter Leistungen.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Sanktionen in der Regel nur als letztes Mittel angewendet werden, wenn andere Maßnahmen, wie z.B. Beratung und Unterstützung, nicht zum Erfolg führen. Außerdem gibt es rechtliche Möglichkeiten, gegen eine Sanktion vorzugehen oder eine Wiedereingliederung in die Grundsicherung zu erreichen.

Was müssen Sie beim Grundsicherungsrechner beachten?

Beim Grundsicherungsrechner sollten Sie einige Punkte beachten:

  1. Der Grundsicherungsrechner gibt Ihnen nur eine Orientierungshilfe: Der Grundsicherungsrechner kann Ihnen eine erste Einschätzung darüber geben, ob Ihnen Grundsicherung zusteht und in welcher Höhe. Allerdings kann er keine verbindliche Auskunft geben, da die Berechnung der Grundsicherung von vielen individuellen Faktoren abhängt, die im Einzelfall geprüft werden müssen.
  2. Es gibt regionale Unterschiede: Die Höhe der Grundsicherung kann von Bundesland zu Bundesland und sogar von Stadt zu Stadt unterschiedlich sein, da die Bedarfssätze und Mietobergrenzen regional festgelegt werden. Der Grundsicherungsrechner kann dies nicht immer berücksichtigen.
  3. Die Angaben müssen korrekt sein: Damit der Grundsicherungsrechner eine realistische Einschätzung geben kann, müssen die von Ihnen eingegebenen Angaben korrekt und vollständig sein. Falsche oder unvollständige Angaben können zu falschen Ergebnissen führen.
  4. Persönliche Beratung ist sinnvoll: Eine persönliche Beratung beim zuständigen Sozialamt oder Jobcenter ist sinnvoll, um eine verbindliche Auskunft zu erhalten und individuelle Fragen klären zu können.
  5. Aktualität des Grundsicherungsrechners: Grundsicherungsrechner können veraltet sein und nicht immer auf dem aktuellen Stand der Gesetzeslage oder der regionalen Bedarfssätze sein. Es ist daher empfehlenswert, die Aktualität des Grundsicherungsrechners zu überprüfen und sich gegebenenfalls bei Bedarf an das zuständige Sozialamt oder Jobcenter zu wenden.

Grundsicherungsrechner

Aktualisiert am 11. April 2024