Finanzierungsratgeber

Volltilgerdarlehen 2024

Volltilgerdarlehen – Pro und Contra

Volltilgerdarlehen

Der Traum vom Eigenheim stellt sich in der Regel als sehr teuer heraus, sodass eine Finanzierung, entweder für den Bau oder den Kauf einer Immobilie, oftmals nicht zu vermeiden ist. Da aktuell das Zinsniveau besonders niedrig ist, kommen immer mehr Menschen dazu, sich den Traum anhand einer günstigen Finanzierung zu erfüllen. Eine möglichst lange Zinsbindung ist aufgrund der niedrigen Zinsen also aktuell besonders sinnvoll, denn dadurch wird auch bei einem Anstieg des Zinsniveaus die Finanzierung nicht teurer. Ein Volltilgerdarlehen kann daher eine Alternative sein.

Eine Baufinanzierung in Form eines Annuitätendarlehens, bei dem die Raten gleichbleibend sind, bietet sich besonders als ein Volltilgerdarlehen an. Diese werden auch als Konstantdarlehen bezeichnet, die durch zusätzliche Sonderzahlungen nach neun Jahren die Möglichkeit der vollständigen Tilgung bieten.

Die Sollzinsbindung ist ausschlaggebend

Der Hauptaspekt bei der Volltilgung ist der Zeitraum, in dem der Kredit zurück gezahlt werden soll. Dabei werden die Zinsen so lange festgeschrieben, bis die Tilgung vollständig ist, was in der Regel um die 15 bis 20 Jahre beansprucht. Liegt es im Rahmen der Möglichkeiten, können Kreditnehmer auch eine kürzere Laufzeit vereinbaren, wodurch dann die monatlichen Tilgungsraten höher werden, der Zinssatz aber niedriger. Je mehr Sie also im Monat an Tilgungsraten zahlen können und wollen, desto schneller ist der Kredit abbezahlt.

Pro und Contra des Volltilgerdarlehen

Die Planungssicherheit und der Schutz vor steigenden Zinsen sind die beiden grundlegenden Vorteile an einem Volltilgerdarlehen. Gerade wenn die Zinsen niedrig sind und in der Zukunft nur mit einem Anstieg des Zinsniveaus gerechnet werden kann, profitieren Kreditnehmer mit einem Volltilgerdarlehen von der Zinsfestschreibung. Darüber hinaus ist bereits bei Vertragsabschluss genau abzusehen, wann die Raten wie hoch sind und nach welchem Zeitraum der Kredit abbezahlt ist.

Die Kreditnehmer haben also völlige Planungssicherheit bezüglich des Darlehens. Auch für die Bank ist diese Variante vorteilhaft, denn durch die Schuldenfreiheit am Ende der Finanzierung, kommt es nicht zu einer Anschlussfinanzierung und einem damit möglicherweise verbundenen Anbieterwechsel.

Weniger positiv an dieser Darlehensform ist die fehlende Flexibilität, denn sind die Konditionen einmal festgelegt, sind Abweichungen wie Sondertilgungen oder Tilgungspausen, kaum möglich. Da auch die Möglichkeit des Anbieterwechsels ausgeschlossen ist, kommt es im Fall einer Senkung des Zinsniveaus dazu, dass Sie höhere Zinsen zahlen müssen als aktuell notwendig.

Tritt der Fall ein, dass Sie doch aus dem Vertrags austreten müssen und die Zahlungen nicht über den geplanten Zeitraum weiterhin leisten können, dann kommt es zu einer oft sehr hohen Entschädigungssumme, die Sie an den Kreditgeber leisten müssen. Auch die stärkere finanzielle monatliche Belastung im Vergleich zu langfristigeren Krediten ist ein Nachteil.

Zielgruppe und Anschlussfinanzierung beim Volltilgerdarlehen

Durch die vergleichsweise hohen Raten für die schnelle Tilgung des Kredits, stellen besonders Menschen mit dauerhaft hohem Einkommen die Zielgruppe für ein Volltilgerdarlehen dar. Sie sollten bei der Planung eines solchen Darlehens immer darauf achten, dass Sie bei der Ratenentwicklung monatlich nie in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnten.

Haben Sie Ihre Baufinanzierung nicht direkt abzahlen können und es bleibt eine Restschuld, die Sie nicht auf einen Schlag begleichen können, dann ist eine Anschlussfinanzierung notwendig. Damit diese schnell abgezahlt ist, kann auch hier ein Volltilgerdarlehen verwendet werden.

Aktualisiert am 30. Januar 2024