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Rekordhoch betriebliche Altersversorgung

Rekordhoch bei Direktversicherungen in der betrieblichen Altersversorgung: Herausforderungen für Lebensversicherungen und Pensionskassen

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Die Zahl der abgeschlossenen Direktversicherungen in der betrieblichen Altersversorgung erreichte im Jahr 2022 ein Rekordhoch, wie die Publikation “Lebensversicherung in Zahlen” zeigt. Innerhalb der Lebensversicherungsbranche entfallen fast 20 Prozent der Verträge und knapp ein Viertel der Beiträge auf die betriebliche Altersversorgung.

Der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, betont die Bedeutung der betrieblichen Altersversorgung und hebt besonders die positive Entwicklung der Direktversicherungen hervor. Der Bestand an Direktversicherungen stieg von 8,1 Millionen Verträgen Ende 2017 auf 8,8 Millionen Verträge Ende 2022. Asmussen bezeichnet dies als neuen Höchststand und sieht darin ein gutes Ergebnis trotz der wirtschaftlichen Krisen, mit denen Unternehmen und Beschäftigte konfrontiert waren.

Neben der Förderung von Geringverdienern in der betrieblichen Altersversorgung setzt sich Asmussen dafür ein, die betriebliche Altersversorgung insgesamt voranzutreiben. Dabei wird eine Dynamisierung der Einkommensgrenzen angestrebt, um sicherzustellen, dass niemand aus der Förderung herausfällt. Ein weiteres Instrument für kleine und mittlere Unternehmen könnte die Einführung von freiwilligen Modellen zur automatischen Entgeltumwandlung mit Opt-out-Option sein, die auf Betriebsebene umgesetzt werden können. Derzeit erfordert dies noch einen Tarifvertrag.

Allerdings zeigt sich insgesamt eine weniger erfreuliche Entwicklung bei Lebensversicherungen, Pensionskassen und -fonds. Die Beitragseinnahmen sind um 5,9 Prozent auf 97,1 Milliarden Euro gesunken, hauptsächlich aufgrund der Zinsentwicklung. Der Einmalbeitrag verringerte sich um 17,7 Prozent auf 30,7 Milliarden Euro, während die laufenden Beiträge leicht auf 66,5 Milliarden Euro stiegen. Die Aussichten für 2023 sind ebenfalls gedämpft.