Die Inflationsrate in Deutschland hat im September einen spürbaren Rückgang verzeichnet, und zwar auf den niedrigsten Stand seit Beginn des Ukraine-Kriegs. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts belief sich die Teuerungsrate auf durchschnittlich 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies stellt einen deutlichen Rückgang dar, da sie im August noch bei 6,1 Prozent lag. Der Hauptgrund für diesen Rückgang liegt in einem statistischen Basiseffekt: Im Vorjahr hatte die Bundesregierung zeitlich begrenzte Entlastungsmaßnahmen wie einen Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket eingeführt, die nun aus dem Vergleichsjahr herausfallen.
Die Nahrungsmittelpreise blieben im September der größte Preistreiber, wobei sie immer noch um 7,5 Prozent höher lagen als im Vorjahr. Energie verteuerte sich um 1,0 Prozent, während Dienstleistungen um 4,0 Prozent teurer wurden.
Experten erwarten, dass die Inflation bis zum Jahresende weiter zurückgehen wird. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren für dieses Jahr eine Teuerungsrate von insgesamt 6,1 Prozent, die bis 2024 auf 2,6 Prozent sinken könnte. Diese Entwicklung könnte auch den Zinsgipfel bei der Europäischen Zentralbank erreichen und zu einer möglichen Zinssenkung führen. Dennoch warnen einige Ökonomen davor, dass die Inflation in den kommenden Jahren aufgrund steigender Löhne, De-Globalisierung, De-Karbonisierung und ungünstiger Demografie weiterhin über dem EZB-Ziel von zwei Prozent liegen könnte.