Der aktuelle Ernährungsreport der Bundesregierung zeigt, dass immer weniger Menschen in Deutschland täglich Fleisch- und Wurstwaren essen, während vegetarische und vegane Ernährung an Beliebtheit gewinnt. Die Befragung, die vom Bundesernährungsministerium seit 2015 jährlich durchgeführt wird, untersucht die Ess- und Einkaufsgewohnheiten von rund 1.000 Bürgern und Bürgerinnen und zeigt Trends beim Einkaufen und Kochen sowie Erwartungen an die Landwirtschaft und die Politik.
Die Ergebnisse des Reports im Überblick:
- Schmackhaft, gesund und nachhaltig: Eine große Mehrheit von 99 Prozent der Befragten ist sich einig, dass Essen gut schmecken muss. Gesundes Essen ist ebenfalls wichtig, insbesondere für Menschen über 60 Jahren. Zudem sollte es einfach und schnell zuzubereiten sein, was für über die Hälfte der Befragten von Bedeutung ist.
- Nachhaltigkeit: 80 Prozent der Befragten möchten wissen, wie die Tiere, von denen Lebensmittel stammen, gehalten wurden. Zudem legen 74 Prozent Wert darauf, dass Lebensmittel umweltfreundlich und ressourcenschonend produziert werden, während 73 Prozent Fair Trade-Produkte bevorzugen und 72 Prozent auf ökologische Erzeugung achten.
- Verzehr von Fleisch und Wurst: Immer weniger Menschen essen täglich Fleisch und Wurstwaren (20 Prozent), im Vergleich zu 2015 (34 Prozent). Gleichzeitig steigt die tägliche Verwendung von vegetarischen und veganen Alternativen von 5 Prozent im Jahr 2020 auf 10 Prozent in diesem Jahr.
- Präferenz für Siegel und Labels: Knapp zwei Drittel der Befragten kaufen Lebensmittel mit Siegeln, die regionale Herkunft, Bio-Qualität oder Tierwohl kennzeichnen. Regionalfenster und das Bio Siegel haben einen hohen Stellenwert.
- Erwartungen an die Politik: Die Mehrheit der Befragten (94 Prozent) ist der Meinung, dass die Tierhaltungsbedingungen verbessert werden sollten, und 86 Prozent unterstützen die Einführung einer staatlichen Kennzeichnung der Tierhaltung auf Fleisch- und Milchprodukten. Zudem befürworten 77 Prozent aus Klimaschutzgründen eine Reduzierung des Fleischkonsums und 92 Prozent wünschen sich weniger Lebensmittelabfälle.
Die Bundesregierung reagiert auf diese Erwartungen, indem sie Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger und gesunder Ernährung ergreift. Dazu gehört die Einführung einer staatlichen Tierhaltungskennzeichnung und die Unterstützung des ökologischen Landbaus. Die Bundesregierung arbeitet auch an Strategien zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und zur Schaffung einer gesunden Ernährungsumgebung, insbesondere für Kinder. Darüber hinaus wurde ein neues Bio-Label in Kitas, Schulen und Kantinen eingeführt, um den Anteil ökologisch erzeugter Lebensmittel zu erhöhen.