Die Europäische Zentralbank (EZB) plant die Einführung eines digitalen Euros, der neben physischem Bargeld und Münzen existieren soll. Diese Initiative wird von der EU-Kommission unterstützt, aber viele Bürger sind besorgt, dass dies das Ende des Bargelds bedeuten könnte. Die EZB betont jedoch, dass der digitale Euro als Ergänzung und nicht als Ersatz zum Bargeld gedacht ist.

Die genaue Ausgestaltung des digitalen Euros wirft noch viele Fragen auf, darunter die Speicherung bei der Notenbank oder bei privaten Banken, die Verwendbarkeit innerhalb und außerhalb der Eurozone sowie die Möglichkeiten zur Nutzung im Alltag, einschließlich der Offline-Nutzung. Auch die Frage, wie Personen ohne Bankkonto oder Mobilfunkgerät den digitalen Euro nutzen können, muss beantwortet werden.

Ein wichtiger Punkt ist, ob überhaupt Bedarf für eine Digitalwährung besteht, da es bereits zahlreiche etablierte Online-Zahlungsmethoden gibt. Die Einführung des digitalen Euros ist teilweise eine Reaktion auf das gescheiterte Projekt Libra von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg im Jahr 2019, das die Notenbanken alarmierte und die Idee einer privat organisierten Weltwährung aufwarf.

Der digitale Euro soll dazu dienen, die Kontrolle über das Geld zu behalten und eine Alternative zu den dominierenden US-Finanzunternehmen wie Mastercard, Visa, Paypal, Apple und Google im elektronischen Zahlungsverkehr zu schaffen.

Für den durchschnittlichen Verbraucher dürfte der digitale Euro wahrscheinlich nur geringfügige Auswirkungen haben, aber er bietet die Möglichkeit, Geld direkt bei der Europäischen Zentralbank anzulegen, was als besonders sicher gilt. Im Gegensatz zu Geschäftsbanken, die pleitegehen können, wäre das Guthaben im digitalen Euro geschützt.

Es ist jedoch zu beachten, dass in der EU bereits heute Bankguthaben von bis zu 100.000 Euro abgesichert sind, und die Menge an Digitaleuros, die ein Einzelner halten kann, wird voraussichtlich begrenzt sein, möglicherweise auf maximal 3.000 Euro. Die genaue Höhe steht noch nicht fest, aber die EZB strebt an, dass der digitale Euro in erster Linie ein Zahlungsmittel und keine Geldanlage ist.