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Tarifstreit bei der Bahn vorläufig entschärft

Entspannung im Tarifstreit: Deutsche Bahn und GDL setzen auf Verhandlung statt Streik

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Im aktuellen Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sind weitere Streikmaßnahmen vorerst vom Tisch. Die Verhandlungspartner haben ihre Gespräche wiederaufgenommen und geben sich zuversichtlich, bereits in der nächsten Woche eine Einigung erzielen zu können. Bis dahin hat die GDL weitere Streiks ausgesetzt. Dies kommt insbesondere den Reisenden zugute, die kurz vor den Osterferien stehen, in denen in einigen Bundesländern der Reiseverkehr besonders hoch ist.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hatte im Vorfeld der Verhandlungen an die Gewerkschaften appelliert, für einen “Osterfrieden” zu sorgen und auf Streiks während der Ferienzeit zu verzichten. Diesem Appell scheint nun Folge geleistet worden zu sein. Die Deutsche Bahn und die GDL berichten von intensiven, aber konstruktiven Verhandlungen, über deren Inhalte Stillschweigen vereinbart wurde.

Ein zentraler Streitpunkt in den Gesprächen ist die Forderung der GDL nach einer Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Deutsche Bahn hatte bisher eine Reduzierung auf 36 Stunden in Aussicht gestellt, was von der GDL nicht akzeptiert wurde. Trotz mehrerer Arbeitskämpfe in der Vergangenheit konnte bislang keine Einigung erzielt werden. Die GDL hat in der Vergangenheit bereits mit über zwei Dutzend anderen Eisenbahnunternehmen Verträge mit der 35-Stunden-Woche abgeschlossen, jedoch steht eine entsprechende Vereinbarung mit der Deutschen Bahn noch aus.

Die aktuelle Verhandlungsrunde wird nicht als formale Schlichtung geführt, eine Option, die von der GDL abgelehnt wird. In der Vergangenheit wurden die Gespräche von prominenten Moderatoren begleitet, ob dies auch diesmal der Fall sein wird, ist noch unklar. Beide Seiten zeigen sich jedoch engagiert, den Konflikt zu lösen und die Reisepläne der Bürgerinnen und Bürger nicht weiter zu beeinträchtigen.