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GDL und Deutsche Bahn im Tarifstreit

GDL-Chef Weselsky verteidigt Streikpläne gegen Kritik und fordert Kompromiss bei Arbeitszeit

Finanzleser.de Nachrichten

GDL-Chef Claus Weselsky hat Vorwürfe zurückgewiesen, er hätte einen grundlegenden Denkfehler bei der Ankündigung neuer Bahnstreiks gemacht. In einem Interview im ZDF-Morgenmagazin erklärte Weselsky, dass der von ihm eingeräumte Denkfehler sich lediglich auf eine falsch beantwortete Frage bezog und betonte, dass die Deutsche Bahn mit “geschickter PR” arbeite. Ein Hauptstreitpunkt zwischen der GDL und der Deutschen Bahn ist die Forderung nach einer 35-Stunden-Woche, während die Bahn eine schrittweise Reduktion auf 36 Stunden bis 2028 anbietet. Weselsky wirft der Bahn vor, in der Öffentlichkeit anders zu kommunizieren als in Hintergrundgesprächen und betont, dass eine attraktivere Gestaltung des Schichtsystems nötig sei, um mehr Personal zu gewinnen.

Die Bahn bezeichnet die Forderungen der GDL als “völlig überzogen” und betont die Schwierigkeit, neues Lokführerpersonal zu finden. Beide Seiten sehen sich als kompromissbereit, allerdings wirft Bahnsprecher Achim Stauß der GDL vor, unnachgiebig auf ihrer Forderung nach einer 35-Stunden-Woche zu bestehen. Weselsky hält einen Kompromiss für möglich, besteht jedoch darauf, dass nicht alle Zugeständnisse von der GDL kommen sollten. Er schlägt vor, ab 2026 schrittweise die Arbeitszeit zu reduzieren, um der Bahn Zeit für die Personalakquise zu geben. Bezüglich weiterer Streiks, insbesondere an Ostern, hält sich Weselsky bedeckt, deutet aber an, dass zukünftige Streiks möglicherweise ohne vorherige Ankündigung erfolgen könnten, um den Druck auf die Bahn zu erhöhen. Die Bahn appelliert an die GDL, Streiks vorher anzukündigen, um einen Ersatzverkehr organisieren zu können.