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Trotz fallender Getreidepreise: Warum Brot nicht günstiger wird

Warum sinkende Getreidepreise Brot nicht billiger machen

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Trotz eines Rückgangs der Getreidepreise in den letzten Monaten bleibt die Aussicht, dass Brot und Backwaren im Preis fallen, unwahrscheinlich. Eine Analyse der Situation zeigt, dass die Kosten für Brotgetreide, die zuletzt auf etwa 196 Euro pro Tonne gesunken sind, nur einen Teil der Gesamtkosten für Bäckereien ausmachen. Material und Rohstoffe machen lediglich 18 bis 25 Prozent der Kosten aus, während der größte Kostenfaktor mit 40 bis 50 Prozent das Personal ist. Energiekosten, die acht bis zwölf Prozent der Betriebskosten betragen, sind teilweise erst verzögert gestiegen, was sich aufgrund auslaufender langfristiger Energieverträge bemerkbar macht.

Zudem wirken sich sinkende Getreidepreise nicht sofort auf die Mehlpreise aus, da Mühlen wie die Vogtmühle in Illertissen, die regionales Mehl liefern, Getreidevorräte zu älteren, höheren Preisen besitzen. Diese Verzögerung in der Preisweitergabe bedeutet, dass die Kosten für die Bäckereien nicht sofort sinken. Die Berufsorganisation “Die Freien Bäcker” hebt hervor, dass gerade kleinere Handwerksbetriebe unter den gestiegenen Kosten leiden und fordert mehr Wertschätzung für das Handwerk. Dies unterstreicht die komplexe Situation hinter den Kulissen der Bäckereipreise und lässt wenig Spielraum für Preisreduktionen bei Brot und Backwaren, selbst wenn die Rohstoffpreise fallen.