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Kritik an geplanter EU-Zahlungsfrist

EU-Verordnung zu Zahlungsfristen stößt auf Kritik: Gefahr für Mittelstand und Wirtschaftsstandort Europa

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Die Europäische Kommission plant eine neue Verordnung, die Unternehmen verpflichten würde, Rechnungen innerhalb von 30 Tagen zu begleichen und deren Zahlungsverhalten staatlich überwachen zu lassen.

Deutsche Versicherer kritisieren diesen Vorschlag scharf, da sie negative Auswirkungen auf die Wirtschaft, insbesondere den Mittelstand, befürchten. Sie argumentieren, dass die vorgeschriebene kurze Zahlungsfrist Unternehmen in Liquiditätsprobleme stürzen und das Insolvenzrisiko erhöhen könnte.

Der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, plädiert dafür, die bestehende Richtlinie mit einer maximalen Zahlungsfrist von 60 Tagen beizubehalten, um Flexibilität zu gewährleisten und den Wirtschaftsstandort Europa nicht zu schwächen. Die Versicherer kritisieren auch den vorgeschlagenen Bürokratieaufbau durch neue Behörden zur Überwachung der Zahlungspraktiken, der zusätzliche Kosten verursachen würde. Die Diskussionen über die „Late Payment Regulation“ finden im März im Rat für Wettbewerbsfähigkeit, im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz sowie im Europäischen Parlament statt. Kreditversicherungen bieten derweil Schutz vor Zahlungsausfällen, wobei die von deutschen Versicherern abgedeckten Liefergeschäfte im Jahr 2023 ein Volumen von rund 500 Milliarden Euro erreichten.