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Ausbildungsvergütungen in Deutschland steigen

Tarifliche Ausbildungsvergütungen in Deutschland um 3,7% gestiegen

Finanzleser.de Nachrichten

Die tariflichen Ausbildungsvergütungen in Deutschland sind im Jahr 2023 durchschnittlich um 3,7 Prozent gestiegen, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) berichtet. Dieser Anstieg fällt zwar geringer aus als im Vorjahr mit 4,2 Prozent, bedeutet aber dennoch eine positive Entwicklung für Auszubildende in tarifgebundenen Betrieben. Im bundesweiten Durchschnitt erhielten diese Auszubildenden über alle Ausbildungsjahre hinweg 1.066 Euro brutto pro Monat. Dabei gab es leichte regionale Unterschiede: In Westdeutschland lag der Durchschnitt bei 1.068 Euro, während ostdeutsche Auszubildende durchschnittlich 1.042 Euro erhielten.

Trotz dieses Anstiegs mussten Auszubildende, ähnlich wie die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aufgrund der hohen Inflation Reallohnverluste hinnehmen. Sonderzahlungen, die in den letzten Tarifverhandlungen auch für Auszubildende ausgehandelt wurden, sind in diesen Berechnungen nicht enthalten, da sie sich ausschließlich auf die monatlichen tariflichen Ausbildungsvergütungen beziehen.

Die Analyse zeigt auch signifikante Unterschiede in den Vergütungshöhen je nach Ausbildungsberuf. So wurden im Beruf des Milchtechnologen/-technologin die bundesweit höchsten tariflichen Ausbildungsvergütungen mit durchschnittlich 1.307 Euro pro Monat gezahlt. Demgegenüber standen Berufe wie der des Friseurs/-in, die mit 691 Euro die niedrigsten Vergütungen erhielten.

Ein bemerkenswerter Anstieg wurde im Bäckerhandwerk verzeichnet, das einen überdurchschnittlichen Tarifabschluss erzielte und die durchschnittliche Vergütung von 782 Euro auf 970 Euro steigerte. Dieser Anstieg hebt den Beruf des Bäckers/-in aus der Gruppe der besonders niedrig vergüteten Ausbildungsberufe heraus.

Die Ausbildungsvergütungen variieren zudem deutlich zwischen den verschiedenen Ausbildungsbereichen. Während die Vergütungen im öffentlichen Dienst, in Industrie und Handel, in der Hauswirtschaft und in der Landwirtschaft über dem gesamtdeutschen Durchschnitt lagen, fielen sie im Handwerk und in den freien Berufen niedriger aus.

Diese Entwicklungen unterstreichen die Bedeutung fairer und angemessener Ausbildungsvergütungen als wichtigen Faktor für die Attraktivität von Ausbildungsberufen und die Sicherstellung der Fachkräfte von morgen.