Ratgeber

Neue Regelungen ab Juli 2025

Gesetzesänderungen ab Juli 2025 – Das sollten Sie jetzt wissen

Zum 1. Juli 2025 treten zahlreiche neue gesetzliche Regelungen in Kraft. Sie betreffen unter anderem Pflege, Rente, Steuern und Entschädigungen. Hier erhalten Sie einen klaren Überblick, welche Änderungen für Sie relevant sein könnten.

 1. Erhöhter Mindestlohn in der Altenpflege

Ab Juli gelten neue Mindestlöhne für Pflegekräfte:
Pflegehilfskräfte, Betreuungskräfte und examinierte Fachkräfte erhalten je nach Qualifikation eine höhere Bezahlung. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Arbeit im Pflegebereich aufzuwerten und Fachkräfte zu halten. Wenn Sie in der Pflege tätig sind oder Personal beschäftigen, informieren Sie sich rechtzeitig über die neuen Sätze.

 2. Neue Vergütung für Berufsbetreuer und Vormünder

Für berufliche Betreuer sowie Vormundschaftsführende treten verbesserte Vergütungsregelungen in Kraft. Die Honorare orientieren sich künftig stärker an den Tarifen des öffentlichen Dienstes. Außerdem wird das Abrechnungssystem vereinfacht, was den Aufwand für Gerichte und Betreuende reduziert. Wenn Sie in diesem Bereich arbeiten, lohnt sich ein Blick auf die neuen Vergütungstabellen.

 3. Pflege: Mehr Flexibilität durch ein gemeinsames Budget

Bisher mussten Verhinderungs- und Kurzzeitpflege getrennt beantragt werden. Ab Juli werden beide Leistungen zu einem einheitlichen Jahresbudget zusammengelegt. Sie können die verfügbaren Mittel nun flexibler nutzen – ganz nach Ihrem individuellen Bedarf. Zudem entfällt die bislang notwendige Vorpflegezeit von sechs Monaten.

 4. Neuer digitaler Nachweis für Kinder in der Pflegeversicherung

Wenn Sie Kinder haben, zahlen Sie in der Pflegeversicherung oft niedrigere Beiträge. Um das künftig korrekt zu erfassen, wird ab Juli ein digitales Nachweisverfahren eingeführt. Der Nachweis über die Anzahl Ihrer Kinder erfolgt dann online – einfacher und sicherer.

 5. Höhere Entschädigungen für Opfer von Gewalt und Krieg

Zum 1. Juli steigen die staatlichen Entschädigungszahlungen für bestimmte Personengruppen wie Gewaltopfer, Kriegsversehrte oder Impfgeschädigte um knapp 3,8 Prozent. Diese Anpassung trägt der Inflation Rechnung. Wenn Sie betroffen sind, erhalten Sie automatisch höhere Leistungen.

 6. Verbesserter Opferschutz für politisch Verfolgte der DDR

Die sogenannten SED-Opfer erhalten künftig deutlich bessere Leistungen:
Die Opferrente steigt auf 400 Euro monatlich, wird ab 2026 regelmäßig angepasst und ist künftig nicht mehr abhängig vom Einkommen oder Vermögen. Auch bestimmte gesundheitliche Folgeschäden werden ab Juli als politische Verfolgungsfolgen anerkannt. Wenn Sie betroffen sind, können Sie von diesen Neuerungen erheblich profitieren.

 7. Bundesbeauftragter zum Kinderschutz

Zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt wird ab Juli erstmals eine unabhängige Bundesbeauftragtenstelle geschaffen. Ergänzt wird diese durch einen Betroffenenrat und eine Kommission zur Aufarbeitung. Ziel ist ein dauerhaft wirksamer Kinderschutz mit regelmäßiger öffentlicher Berichterstattung.

 8. Rentenerhöhung zum 1. Juli

Alle Renten steigen ab Juli 2025 um 3,74 Prozent. Die Anpassung betrifft Altersrenten ebenso wie Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenrenten. Grundlage ist die Lohnentwicklung des vergangenen Jahres. Rentnerinnen und Rentner können sich also auf ein spürbares Plus im Geldbeutel freuen.

 9. Steuererklärung 2024: Frist beachten

Wenn Sie zur Abgabe einer Steuererklärung für das Jahr 2024 verpflichtet sind, endet die Frist am 31. Juli 2025. Lassen Sie sich von einer Steuerberaterin oder einem Lohnsteuerhilfeverein unterstützen, verlängert sich die Frist automatisch bis zum 30. April 2026. Planen Sie Ihre Abgabe frühzeitig, um unnötige Zuschläge oder Verspätungszinsen zu vermeiden.