Der November bringt eine ganze Reihe von Neuerungen mit sich: Kredite werden künftig strenger geprüft, Bahnreisende müssen sich auf Änderungen im Ersatzverkehr zwischen Berlin und Hamburg einstellen – und das ZDF verabschiedet sich endgültig von der SD-Übertragung. Ein Überblick über die wichtigsten Änderungen.
Strengere Regeln für Kleinkredite und „Buy now – pay later“-Angebote
Ab dem 20. November gelten EU-weit neue Vorschriften für Kleinkredite. Damit setzt Deutschland die europäische Verbraucherkreditrichtlinie aus dem Jahr 2023 in nationales Recht um.
Auch kleine Kredite – etwa die beliebten „Buy now – pay later“-Angebote – müssen künftig einer verpflichtenden Kreditwürdigkeitsprüfung unterzogen werden. Betroffen sind unter anderem:
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Kredite bis 200 Euro mit weniger als drei Monaten Laufzeit oder ohne Zinsen,
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Käufe auf Rechnung über Zahlungsdienstleister wie Klarna oder PayPal,
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Rechnungsmodelle mit längerer Zahlungsfrist als 14 Tage (bei großen Händlern) bzw. 50 Tage (bei kleineren Händlern).
Zudem müssen Anbieter ihre Kunden ausführlicher über Zinsen, Gebühren und Rückzahlungsbedingungen informieren. Ziel ist es, vor allem Haushalte mit geringem Einkommen besser vor Überschuldung zu schützen – ein Problem, das laut Schuldnerberatern besonders bei Kurzzeitkrediten häufig vorkommt.
Neue Verbraucherrechte bei Dispokrediten
Auch für Dispokredite treten im November strengere Regeln in Kraft. Banken dürfen diese künftig nicht mehr ohne Vorwarnung kündigen – sie müssen eine Frist von zwei Monaten einhalten.
Darüber hinaus werden Verbraucherrechte gestärkt: Wer fehlerhafte Informationen beim Vertragsabschluss erhalten oder zu hohe Zinsen gezahlt hat, kann einfacher widerrufen. Banken müssen außerdem alle Kosten und Risiken eines Dispos transparent offenlegen, um unbedachte Verschuldungen zu vermeiden.
Kfz-Versicherung: Wechsel noch bis 1. Dezember möglich
Die Kfz-Versicherungen bleiben teuer. Nach Angaben der Hannover Rück werden die Beiträge erneut steigen, auch wenn sich der Markt langsam stabilisiert.
Wer aufgrund einer Beitragserhöhung den Anbieter wechseln möchte, hat dafür noch Zeit: Die Kündigung muss bis spätestens 1. Dezember beim Versicherer eingehen. Der übliche Stichtag, der 30. November, fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag.
Bahnstrecke Berlin–Hamburg: Ersatzverkehr wird reduziert
Auf der wegen Sanierung gesperrten Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg kommt es zu Änderungen im Ersatzverkehr.
Ab dem 1. November 2025 wird die Linie P zwischen Ludwigslust und Quitzow eingestellt – sie war laut Verkehrsunternehmen kaum ausgelastet. Die Linie X9 bleibt bestehen und sorgt weiterhin für Anschlüsse in Ludwigslust. Die Großsanierung der Strecke dauert voraussichtlich bis Ende April 2026 an.
Lohnsteuer-Freibetrag: Antrag noch bis Ende November
Wer seinen Lohnsteuer-Freibetrag für 2025 eintragen lassen möchte, muss den Antrag bis 30. November beim Finanzamt einreichen.
Mit dem Freibetrag reduziert sich das monatlich zu versteuernde Einkommen – das Nettogehalt steigt. Ab dem 1. November können außerdem bereits Anträge für das Steuerjahr 2026 gestellt werden. Wichtig: Wer den Freibetrag nutzt, ist verpflichtet, eine jährliche Steuererklärung abzugeben.
ZDF stellt SD-Übertragung ein
Nach der ARD beendet nun auch das ZDF die Übertragung seiner Programme in Standardauflösung (SD). Ab dem 18. November 2025 können ZDF, ZDFinfo, ZDFneo, 3sat und KIKA nur noch in HD-Qualität empfangen werden.
Laut Sender nutzen ohnehin fast alle Haushalte bereits HD-Geräte. Durch den Wegfall des SD-Signals sollen Kosten gesenkt und der technische Aufwand reduziert werden.
Spotify: Neue Preise ab Mitte November
Für Spotify-Nutzer treten Mitte November die bereits angekündigten Preissteigerungen in Kraft. Die dreimonatige Übergangsfrist für Bestandskunden endet am 14. November. Ab der nächsten Abrechnung gelten die neuen Premium-Preise – es sei denn, man ist zuvor in den günstigeren Basic-Tarif gewechselt.
Ryanair: Einchecken nur noch per App
Wer mit Ryanair fliegt, braucht ab dem 12. November zwingend ein Smartphone. Die Fluggesellschaft akzeptiert künftig nur noch digitale Bordkarten in der hauseigenen App „myRyanair“. Papierausdrucke werden nicht mehr angenommen.
Der Hauptbucher kann allerdings Boardingpässe auch an Mitreisende weiterleiten, sodass nicht jeder Passagier die App installieren muss.
LinkedIn nutzt Daten für KI-Training
Das Karrierenetzwerk LinkedIn ändert zum 3. November seine Nutzungsbedingungen: Nutzerdaten sollen künftig zur Verbesserung generativer KI-Systeme verwendet werden – ausgenommen sind private Nachrichten.
Wer nicht möchte, dass seine Daten für KI-Training genutzt werden, kann die Funktion in den Kontoeinstellungen unter „Datenschutz → So verwendet LinkedIn Ihre Daten“ deaktivieren.