Ein Wohnmobil versichert man nicht „irgendwie“. Wer auf Standardtarife setzt, schützt sein Fahrzeug wie einen Kleinwagen – und das reicht vorne und hinten nicht. Ein Wohnmobil ist rollendes Zuhause, Wertanlage, Freiheitsversprechen. Und eben auch ein Risikofaktor auf vier Rädern. Nicht nur beim Fahren, sondern auch beim Stehen. Wer hier die falsche Police wählt, merkt das oft erst dann, wenn es teuer wird.
Die Haftpflicht ist Pflicht – klar. Aber nur mit Teil- oder Vollkasko wird’s sinnvoll. Wer bei Unwetter, Brand oder Diebstahl leer ausgeht, weil „nur Haftpflicht“ gewählt wurde, spart an der falschen Stelle. Bei älteren Fahrzeugen kann Teilkasko reichen. Bei Neuwagen? Nie ohne Vollkasko. Schon ein kleiner Rempler in der engen Serpentinenkurve kann sonst finanziell wehtun.
Auch die Inneneinrichtung will geschützt sein. Und die ist bei einem Wohnmobil selten günstig. Fernseher, Kamera, Fahrräder, Werkzeug – alles drin, alles potenzielles Diebesgut. Standardmäßig ist so etwas kaum abgesichert. Viele Versicherer bieten Zusatzpakete, aber nur auf Nachfrage. Einfach blind abschließen? Schlechte Idee. Wer seine Ausstattung liebt, sichert sie gezielt ab – und klärt vorher, wie hoch die Deckung im Schadensfall tatsächlich ist.
Ein zweiter Blick gilt dem Geltungsbereich. Deutschland? Europa? Weltweit? Nicht jede Police deckt Reisen nach Marokko oder in die Türkei ab. Und spätestens, wenn das Wohnmobil über die Grenze fährt, sollten Sie wissen, ob Ihre Versicherung mitkommt – oder nicht.
Ein weiteres Thema, das gern übersehen wird: Wer darf eigentlich fahren? Nicht jede Versicherung erlaubt beliebige Fahrer. Manche verlangen, dass nur der Halter fährt. Andere lassen Lebenspartner zu. Aber wer Freunde mitlenken lässt, riskiert im schlimmsten Fall den Versicherungsschutz. Und wer vermietet, braucht sowieso eine spezielle Vermietversicherung. Alles andere ist grob fahrlässig – und wird auch so behandelt.
Wer sein Wohnmobil versichert, muss anders denken als beim PKW. Nicht billig. Nicht oberflächlich. Sondern ehrlich, durchdacht und mit Blick auf das, was im Urlaub schieflaufen kann. Und das ist mehr, als man vorher glaubt. Wer keine bösen Überraschungen will, liest das Kleingedruckte – bevor der Schaden da ist. Nicht danach.