Ein Schaden am E-Bike ist ärgerlich genug. Noch schlimmer wird’s, wenn Sie bei der Versicherung plötzlich mit leeren Händen dastehen – nur weil bei der Meldung etwas schiefgelaufen ist. Viele gehen davon aus, dass die Versicherung „schon zahlen wird“. Falsch gedacht. Wer nicht exakt und vollständig meldet, riskiert seinen Anspruch. Hier hilft kein späteres Jammern. Was zählt, ist das, was Sie direkt nach dem Schaden tun – oder eben nicht tun.
Ganz gleich, ob es sich um Diebstahl, Vandalismus oder einen Unfall handelt: Der erste Schritt ist die Polizei. Ohne Anzeige läuft nichts. Wer das vergisst oder hinauszögert, kann sich die Schadensmeldung meist sparen. Die Anzeige muss vollständig sein – mit Rahmennummer, Tatort, Zeitpunkt, und allem, was fehlt oder beschädigt ist. Halbe Angaben führen zu halben Erstattungen. Oder zu gar keiner.
Danach geht’s zur Versicherung. Möglichst schnell. Am besten innerhalb der nächsten 24 Stunden. Je früher, desto besser. Was Sie brauchen: Kaufbeleg, Seriennummer, Versicherungsnummer. Wer Ordnung hält, spart sich hier viel Nerven. Manche Versicherer fordern Fotos vom Tatort, vom beschädigten Fahrrad oder von Schlossresten. Auch wenn’s absurd erscheint: Alles dokumentieren. Auch die kleinsten Details. Denn oft scheitert die Regulierung nicht am Schaden, sondern an der Nachweisführung.
Ein beliebter Fehler: mit der Reparatur einfach loslegen, bevor die Versicherung grünes Licht gibt. Das kann teuer werden. Erst prüfen lassen, dann handeln. Manche Anbieter schicken einen Gutachter oder verlangen einen Kostenvoranschlag vorab. Wer hier auf eigene Faust handelt, zahlt die Rechnung unter Umständen selbst.
Und wenn das Rad weg ist? Dann müssen Sie sich gedulden. Die meisten Versicherungen setzen eine Frist – oft zwei bis vier Wochen – bevor sie zahlen. In dieser Zeit kann das Rad noch auftauchen. Wenn nicht, springt die Police ein. Vorausgesetzt, alle Angaben stimmen. Wer falsche Infos liefert oder etwas verschweigt, verliert im schlimmsten Fall den kompletten Versicherungsschutz.
Klingt streng? Ist es auch. Aber genau deshalb lohnt sich sauberes Arbeiten. Wer sich an die Spielregeln hält, wird nicht allein gelassen. Wer schludert, bleibt auf dem Schaden sitzen. Und das tut nicht nur finanziell weh.