Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) hat seine Konjunkturprognose für 2023 und 2024 leicht angehoben. Der SVR erwartet nun für Deutschland ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,2 Prozent in diesem Jahr und 1,3 Prozent im nächsten Jahr – etwas mehr als im Herbst prognostiziert. Die Inflation sollte im Jahresverlauf zwar zurückgehen, aber mit durchschnittlich 6,6 Prozent weiterhin hoch bleiben.
Der SVR prognostiziert trotz der angespannten Wirtschaftslage einen stabilen Arbeitsmarkt. Die Erwerbstätigkeit dürfte bis Ende 2024 leicht ansteigen und die Löhne deutlich wachsen. Erst 2024 wird jedoch erwartet, dass die Löhne stärker als die Inflation steigen.
Der SVR ist für 2023 und 2024 deutlich optimistischer bezüglich der öffentlichen Finanzen. Dies liegt vor allem daran, dass die erwarteten Ausgaben für die Energiepreisbremsen wesentlich geringer ausfallen als im Herbst 2022 vermutet. Die Stabilität der Finanzmärkte ist trotz gestiegener Unsicherheit derzeit nicht gefährdet, da die Schwierigkeiten einzelner Banken nicht auf weitgehend wertlosen Finanzprodukten basieren, und der Interbankenmarkt sowie die Kreditversorgung der Realwirtschaft ungestört sind.