Die Energiewende und der Ausbau erneuerbarer Energien führen zu einer steigenden Nachfrage nach Edelmetallen wie Silber, Platin und Iridium. Diese sind für die Herstellung von Solaranlagen, Sensoren in Windturbinen, Elektromobilität und Wasserstoffproduktion unverzichtbar. Branchenexperten prognostizieren, dass die wachsende Nachfrage nach diesen Metallen in der Regel auch zu einem Anstieg der Preise führen wird.
Silber wird beispielsweise in 90 Prozent aller Silizium-Photovoltaikzellen, den am häufigsten verwendeten Solarzellen, eingesetzt. Es ist auch in Katalysatoren und bei elektrischen Kontakten erforderlich. Platin und Iridium sind für die Produktion von Wasserstoff und bei der Entwicklung von Katalysatoren für Wasserstoffautos notwendig.
Das Silver Institute prognostiziert, dass bis zum Jahr 2030 etwa 45.000 Tonnen Silber benötigt werden, um die erneuerbaren Energien voranzutreiben. Die Nachfrage nach Silber in der Industrie ist deutlich höher als in der Schmuck- und Uhrenbranche. Die zukünftige Preisentwicklung hängt von vielen Faktoren ab und lässt sich nicht genau vorhersagen.
Bei Platin besteht derzeit ein Angebotsüberschuss, der aufgrund der steigenden Nachfrage für die Wasserstoffproduktion wahrscheinlich schrumpfen wird. Platin wird zunehmend als Ersatz für das teurere Palladium verwendet. Beide Metalle sind jedoch als potenziell kritisch eingestuft, da sie eine hohe wirtschaftliche Bedeutung haben, schwer zu ersetzen sind und aus eher unzuverlässigen Lieferländern stammen.
Die Deutsche Rohstoffagentur sieht bei Iridium die größten Versorgungsrisiken in Bezug auf die Wasserstoffproduktion. Iridium wird als Beiprodukt der Palladium- und Platinproduktion gewonnen, hauptsächlich in Südafrika und Russland. Eine deutliche Erhöhung der Jahresförderung von Iridium ist unwahrscheinlich.
Die Initiative “Energiesysteme der Zukunft” warnt, dass immer weniger Akteure immer größere Rohstoffmengen kontrollieren, was zu einer potenziellen Ausnutzung von Marktmacht und erschwerten Zugang zu wichtigen Rohstoffen führen kann. Um offene und transparente Märkte sowie hohe Umwelt- und Sozialstandards zu fördern, ist eine langfristig angelegte Rohstoffpolitik erforderlich. Maßnahmen wie Recycling, Bergbau in Europa und der Tiefsee sowie strategische Investitionen in Rohstoffprojekte können die Versorgungssicherheit verbessern. Dies ist besonders wichtig, da steigende Metallpreise Investitionen in klimafreundlichere Technologien weniger wirtschaftlich attraktiv machen könnten.