Ratgeber Gesetzliche Rentenversicherung

Sofortrente 2024

Sofortrente – das sind die Varianten aus der Rentenversicherung

Sofortrente

Da mittlerweile kaum noch jemand davon ausgehen kann, dass nur allein durch die gesetzliche Rente im Alter der gewohnte Lebensstandard gehalten werden kann, werden immer mehr Optionen zur privaten Altersvorsorge gesucht und angeboten. Bei den beiden möglichen Optionen der privaten Altersvorsorge handelt es sich um die Sofortrente gegen Einmalbetrag und um die aufgeschobene private Rentenversicherung.

Im ersten Fall kommt es direkt zur lebenslangen Auszahlung, nachdem eine bestimmte große Summe in die Rentenversicherung eingezahlt wurde. Dazu kommt es häufig, wenn gerade ältere Arbeitnehmer eine einmalige Auszahlung, beispielsweise aus einer Lebensversicherung, erhalten haben, welche dann direkt in die Rentenversicherung eingezahlt wird.

Und so geht´s mit der Sofortrente

Bei der Sofortrente gegen Einmalbetrag erhalten Sie Anspruch auf die lebenslangen Rentenzahlungen, sobald Sie einen gewissen Betrag (um die 75.000 bis 100.000 beispielsweise) in die Sofortrentenversicherung eingezahlt haben. Sie können selbst entscheiden, ab wann die monatlichen Zahlungen beginnen sollen und auch auf welche Summe sich die Zahlungen belaufen sollen. In den meisten Fällen finden die Zahlungen zu Beginn des Monats statt, was aber ebenfalls in der Regel anders festgelegt werden kann. Neben der unbefristeten privaten Sofortrente gibt es bei vielen Versicherungen auch die Option der temporär befristeten Sofortrente, bei der es sich um Laufzeiten zwischen zehn und 20 Jahren handelt.

Im Gegensatz zu anderen Möglichkeiten der Kapitalanlage liegt der Vorteil bei der Sofortrente in der lebenslangen Absicherung. Denn falls Sie es nicht anders vertraglich vereinbaren, werden die regelmäßigen Rentenzahlungen bis zu Ihrem Tod fortgesetzt, ungeachtet Ihres Alters. Darüber hinaus werden die Zahlungen auch dann weitergeführt, wenn die von Ihnen eingezahlte Summe überschritten wurde.

Varianten der Sofortrente

Volldynamisch: Bei der volldynamischen Sofortrente werden die regelmäßigen Zahlungen in jedem Jahr gesteigert, sodass zunächst mit niedrigeren Zahlungen begonnen wird, die immer weiter ansteigen. Der Vorteil daran ist, dass es zu keiner Rentenkürzung kommen kann, weil die erreichte Auszahlungssumme nur noch steigen, nicht aber wieder sinken kann.

Bedenken sollte man bei dieser Variante jedoch, dass die Erhöhungen der Zahlungen von den erwirtschafteten Überschussanteilen der Versicherungen abhängen, sodass es bei einer schlechten wirtschaftlichen Lage zu sehr geringen bis gar keinen Erhöhungen kommen kann.

Konstant: Bei der konstanten Sofortrente haben Sie direkt bei Zahlungsbeginn die volle Summe der Zahlungen erreicht, eine Steigerung ist nicht mehr möglich. Dagegen kann es aufgrund einer Inflation durchaus zur Senkung der Zahlungen kommen.

Teildynamisch: Auch bei der teildynamischen Sofortrente haben Sie zunächst mit niedrigeren Zahlungen zu rechnen, die sich im Laufe der Jahre steigern. Den Unterschied zur volldynamischen Sofortrente macht die Tatsache aus, dass die anfänglichen Zahlungen höher, die Steigerungen dafür niedriger sind. Die niedrigen Steigerungen müssen jedoch nicht unbedingt durch die Inflation begründet sein, sondern ebenfalls durch die Vorgehensweise der Versicherung.

Rentengarantiezeit der Sofortrente

Die Rentengarantiezeit ist eine Option, die Sie nach Möglichkeit unbedingt in Ihre Versicherung mit aufnehmen sollten, denn durch Sie wird Ihre Rente auch für Ihre Angehörigen gesichert. Wenn sie also eine Rentengarantiezeit vereinbart und eine bezugsberechtigte Person festgelegt haben, wird Ihre Rente auch im Fall Ihres Todes für die Garantiezeit weiter an die Hinterbliebenen ausgezahlt.

Sollten Sie also beispielsweise eine Rentengarantiezeit von 12 Jahren festgelegt haben, jedoch bereits nach fünf Jahren verscheiden, dann bekommt die bezugsberechtigte Personen weitere sieben Jahre die Rente ausgezahlt. In der Regel liegen die Garantiezeiten zwischen fünf und 20 Jahren. Dabei ist jedoch zu beachten, dass Sie weniger an monatlicher Rente bekommen, je länger die Garantiezeit ist.

Steuerliche Regelung der Sofortrente

Gegenüber der Riester- oder Rürup-Rente haben Sie bei der Sofortrente mit Einmalbetrag den Vorteil, dass keine 100 Prozent der Rente versteuert werden müssen, sondern lediglich ein prozentualer Ertragsanteil, welcher vom Alter des Versicherungsnehmers zum Rentenbeginn abhängt.

Bei einer Person, die 65 Jahre alt ist handelt es sich bei dem Ertragsanteil um 18 Prozent, die versteuert werden müssen. Wenn man nun von einer monatlichen Rentenzahlung über 500 Euro ausgeht, würden nur 18 Prozent davon, also 90 Euro versteuert werden müssen, was bei einem Steuersatz von 25 Prozent dann 22,50 Euro an Steuern ausmacht. Durch die außerdem vorhanden Freibeträge für Rentner kommt es häufig dazu, dass gar keine Steuern gezahlt werden müssen.

Dann ist die private Altersvorsorge sinnvoll

Als eine sichere und steuerschonende Variante, ist die Sofortrente eine gute Wahl besonders für Selbstständige, die keine Betriebsrente erhalten und auch keine Riester-Förderung. Ebenso sinnvoll ist diese Variante für Arbeitnehmer, die ihren Lebensstandard auch im Alter noch erhalten möchten und diesen nicht bereits auf einem anderen Weg abgesichert haben.

Sollten Sie eine größere Summe aus anderweitigen Anlagen erhalten, beispielsweise aus einer Lebensversicherung oder einer Erbschaft, dann bietet die Sofortrente eine gute Möglichkeit dieses Geld vernünftig anzulegen und lebenslang davon zu profitieren. Eine sinnvolle Sofortrente setzt jedoch auch eine höhere Lebenserwartung voraus.

Im Todesfall des Versicherungsnehmers

Für den Fall dass Sie als Versicherungsnehmer zu Tode kommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Ihren Hinterbliebenen mittels der Rente auszuhelfen:

  • Beitragsrückgewehr: Diese Variante bringt den Hinterbliebenen den Einmalbetrag, den Sie zu Beginn in die Versicherung eingezahlt haben. Abgezogen wird davon jedoch die bereits ausgezahlte Summe.
  • Hinterbliebenenrente: Um auch nach Ihrem Tod für eine lebenslange Absicherung Ihres Partners zu sorgen, können Sie anhand der Hinterbliebenenrente die Rentenzahlungen gänzlich oder nur zum Teil auf diesen übertragen.
  • Rentengarantie: Durch die vereinbarte Rentengarantiezeit werden die Zahlungen auch im Todesfall des Versicherungsnehmers weiterhin ausgezahlt, solange die Garantiezeit läuft.

Die private Altersvorsorge bietet Ihnen:

  • Entweder eine Rentenzahlung bis zum Lebensende oder garantierte Zahlungen für einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahren,
  • ein einfaches Verfahren durch eine einmalige Einzahlung,
  • eine steuerschonende Variante und
  • die Absicherung Ihrer Hinterbliebenen durch eine Rentengarantiezeit.

Sie haben zwar die Möglichkeit, die Rentenzahlungen auf einen bestimmten Zeitraum zu begrenzen, in der Regel laufen diese jedoch ein Leben lang. Somit sind Sie abgesichert, ganz gleich welches Alter Sie erreichen, denn auch wenn die eingezahlte Summe bereits erreicht ist, werden die Zahlungen von der Versicherung bis zu Ihrem Tod weitergeführt.

Wichtige Informationen vor Vertragsabschluss

Bevor Sie einen Versicherungsvertrag für eine Sofortrente abschließen, sollten Sie sich über gewisse Punkte genau informieren. Dazu gehören unter anderem die Kosten der Versicherung, die Verzinsung und die bilanzielle Situation des Versicherers. Außerdem muss Ihnen bewusst sein, dass Sie im Fall einer Kündigung Geld verlieren werden.

Genau vorhersehen kann man aufgrund der noch immer waltenden Finanzkrise keine wirtschaftlichen Gegebenheiten, so auch die Zinsen. Es kommt also immer ganz auf den wirtschaftlichen Erfolg der Versicherer an, inwieweit Zahlungen steigen, Zinsen steigen oder Überschussbeteiligung am Ende des Vertrags ausgezahlt werden können.

Aktualisiert am 30. Januar 2024