Ratgeber Private Altersversorgung

Private Rentenversicherung 2024

Private Rentenversicherung als Möglichkeit der zusätzlichen Altersvorsorge

Private Rentenversicherung

Immer häufiger wird eine private Rentenversicherung abgeschlossen, da es durch die gesetzliche Rentenversicherung kaum möglich ist, den gewohnten Lebensstandard auch nach Austritt aus dem Berufsleben aufrecht zu erhalten.

Um sich im Alter neben der gesetzlichen Rente finanziell weiter abzusichern, wird immer häufiger eine klassische Altersvorsorge-Police abgeschlossen. Das von Ihnen eingezahlte Geld wird verzinst und bei Renteneintritt ausgezahlt. Dabei können Sie zwischen zwei Varianten wählen: der Sofortrente gegen eine Einmalzahlung und der aufgeschobenen privaten Rentenversicherung. Ausgezahlt wird die Rente einmalig oder regelmäßig.

Die aufgeschobene private Rentenversicherung

Nachdem Sie den Vertrag für eine private Rentenversicherung abgeschlossen haben, beginnt für Sie die Ansparphase, in der es gilt, die regelmäßigen Beiträge zu leisten. Diese eingezahlten Beiträge werden vom Versicherer um die Verwaltungskosten vermindert, was sich in der Regel auf die ersten fünf Jahre der Ansparphase erstreckt. Die übrige Summe wird um einen festen Mindestzins erhöht und zusätzlich um Überschussbeteiligungen, die jedoch nie fest vorausgesagt werden können, da es sich dabei um erwirtschaftete Gewinne handelt.

Bei den meisten Versicherungen gibt es zwei verschiedene Arten bezüglich der Überschussbeteiligung: das Bonusrentensystem und die verzinsliche Ansammlung.

Bei dem Bonusrentensystem wird Ihre Rente jährlich um die zugeteilten Überschüsse der Versicherung erhöht.

Bei der verzinslichen Ansammlung erhalten Sie die Überschüsse auf einem separaten Konto, auf dem diese verzinst werden. Sie haben also quasi eine zweite Rentenversicherung, die Sie ebenfalls bei Rentenbeginn ausgezahlt bekommen.

Rentenauszahlung

Bezüglich der Rentenauszahlung haben Sie verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl:

Dynamische Rente: Jedes Jahr erhalten Sie eine Rentenerhöhung um einen bestimmten Prozentsatz, der jedoch von den jeweiligen Überschussanteilen abhängt und dadurch nicht fest bestimmt werden kann. Verglichen mit der konstanten Rente handelt es sich bei dieser Variante zunächst um einen niedrigeren Rentenbetrag, der sich nach und nach aufbaut.
Der Vorteil an dieser Variante ist die nicht sinkbare Rente. Andere Auszahlungsoptionen können dies nicht gewährleisten.

Konstante Rente: Die Rentenbeträge bleiben in der Regel konstant und steigen nicht an, zu einem Absinken der Beträge kann es durch fallende Überschüsse dagegen schon kommen. Dieses Risiko ist bei privaten Rentenversicherungen immer enthalten. Der Vorteil hierbei liegt in den höheren Rentenzahlungen zu Beginn im Vergleich zur dynamischen Rente.

Degressive Rente: Diese Variante ist die am wenigsten profitable, da die Zahlungen mit dem Alter immer geringer werden.

Vorteile klassische private Rentenversicherung

Sie haben die Möglichkeit verschiedene Bausteine in Ihre private Rentenversicherung mit aufzunehmen und so gerade im eigenen Todesfall Ihren Hinterbliebenen einen positiven Ausgang zu verschaffen.

Beitragsrückgewähr: Kommt es zum Tod des Versicherungsnehmers während der Ansparphase, dann wird zum Großteil der bereits angesparte Betrag zuzüglich Überschüssen an die Hinterbliebenen ausgezahlt.

Rentengarantie: Sie können beim Abschluss der Rentenversicherung eine Rentengarantiezeit von maximal 15 Jahren vereinbaren, wodurch den bezugsberechtigten Personen im Fall Ihres Ablebens weiterhin bis zum Ablauf der Garantiezeit die Rente ausgezahlt wird. Wenn Sie Angehörige haben, ist diese Option definitiv eine Überlegung wert.

Kapitalwahlrecht: Wenn Sie die Rente erreicht haben, können Sie zwischen einer einmaligen Auszahlung der Rentensumme oder einer laufenden Zahlung wählen. Hierbei sollten Sie jedoch genauestens das Steuerrecht überprüfen.

Aufgeschobene private Rentenversicherung

Wenn es um den Abschluss einer privaten Rentenversicherung geht, ist ein Vergleich der Versicherer unabdingbar, denn die Höhe Ihrer Rente hängt von den Fähigkeiten der Versicherer zu wirtschaften ab. Außerdem können Sie nach Vertragsabschluss nicht mehr wechseln. Da es bei einer vorzeitigen Kündigung der private rentenversicherung immer zu erheblichen Geldverlusten kommt, wird die genaue Überprüfung der Anbieter noch wichtiger.

Unterschied Sofortrente und aufgeschobene Rentenversicherung

Bei der Sofortrente leisten Sie einmalig eine Zahlung und bekommen daraufhin die sogenannte Sofortrente, wogegen Sie bei der aufgeschobenen private Rentenversicherung in einem bestimmten Zeitraum regelmäßig Zahlungen leisten. Dabei können die Zahlungsabstände zwischen monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich gewählt werden. Ist der Zeitraum abgelaufen, können Sie die Rente entweder als Einmalzahlung erhalten oder in regelmäßigen Abständen. Sollten Sie die Beiträge einmal im Jahr zahlen, kommen Sie so um bestimmte Zuschläge herum.

Dann lohnt sich eine klassische private Rentenversicherung

Sobald Sie wissen, dass Ihnen die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird, sollten Sie sich über eine private Rentenversicherung informieren, denn diese ist eine steuerbegünstigte Variante. Selbstständige ohne Riester-Förderung oder Betriebsrente haben in dieser Variante eine der wenigen Möglichkeiten zur zusätzlichen Altersvorsorge und auch Arbeitnehmer, bei denen über Jahrzehnte die Beiträge eingezahlt werden können, profitieren von dieser Lösung.

Die meisten privaten Rentenversicherungen bieten gegen höhere Zahlungen die Option an, sich im Fall einer Berufsunfähigkeit von den Beiträgen zu befreien. Diese werden dann weiter von der Versicherung geleistet. Haben Sie bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung, dann ist dieser Zusatz für Sie uninteressant.

Kündigung

Aufgrund der finanziellen Nachteile, die Sie durch eine Kündigung Ihrer privaten Rentenversicherung erzeugen würden und den dann fehlenden finanziellen Mitteln im Alter, wird von einer Kündigung immer abgeraten. Oftmals wird Ihnen bei Arbeitslosigkeit, Elternzeit oder während einer Weiterbildung die Möglichkeit geboten, die Zahlungen für einen gewissen Zeitraum einzustellen oder geringer zu halten. Diese Variante stellt weitaus geringere finanzielle Verluste dar als eine Kündigung.


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Aktualisiert am 30. Januar 2024