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Neue Sanktionen für EY im Wirecard-Skandal

Prüfungsaufsicht verhängt Geldstrafen und untersagt Abschlussprüfungen für zwei Jahre

Nachrichten-Finanzleser

Die Abschlussprüfungsaufsicht (Apas) hat im Wirecard-Skandal harte Sanktionen gegen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY verhängt. EY muss 500.000 Euro Strafe zahlen und darf für zwei Jahre keine gesetzlichen Abschlussprüfungen bei “Unternehmen von öffentlichem Interesse” durchführen.

Die Wirtschaftsprüfer sollen bei der Prüfung der Wirecard-Abschlüsse von 2016 bis 2018 ihre Berufspflichten verletzt haben. Zudem wurden fünf Wirtschaftsprüfer mit Geldbußen zwischen 23.000 Euro und 300.000 Euro sanktioniert. EY bedauert, dass der Betrug bei Wirecard nicht früher aufgedeckt wurde, und gibt an, wichtige Lehren aus dem Fall gezogen zu haben.

Die Financial Times enthüllte Anfang 2019, dass Wirecard-Mitarbeiter in Singapur erfundene Kunden und Umsätze meldeten, um eine Geschäftslizenz in Hongkong zu erhalten und Ertragsziele zu erreichen. Im Oktober wurden Vorwürfe der Manipulation erneuert. KPMG führte eine Sonderprüfung durch, konnte jedoch die Vorwürfe nicht vollständig ausräumen. Im Juni 2020 erstattete die BaFin Anzeige wegen Marktmanipulation gegen den Vorstandsvorsitzenden Braun und weitere Vorstandsmitglieder. EY hatte die mutmaßlich gefälschten Bilanzen von Wirecard über Jahre testiert.

Aktualisiert am 13. April 2023