Laut Ifo-Institut hat die schleichende Steuererhöhung durch die kalte Progression die Privathaushalte im vergangenen Jahr um durchschnittlich 325 Euro mehr belastet, was 0,7 Prozent ihres verfügbaren Jahreseinkommens entspricht. Bei der kalte Progression fallen die Steuerzahler bei Gehaltserhöhungen in einen höheren Steuertarif, auch wenn die Gehaltserhöhung durch die Inflation aufgezehrt wird. Das führt dazu, dass der Staat mehr Einkommenssteuern einnimmt, obwohl die Bürger real weniger Geld zur Verfügung haben.
Das neue Inflationsausgleichsgesetz gleicht die Steuerbelastung im laufenden Jahr zwar fast aus, kompensiert aber nicht die verbleibende Steuerbelastung durch die Inflation des Vorjahres 2022. Die zusätzliche Steuerlast trifft vor allem die Mittelschicht und höhere Einkommen. So mussten die obersten zehn Prozent der Einkommensbezieher im Durchschnitt fast 1.000 Euro mehr Einkommenssteuer oder 0,9 Prozent ihres Jahreseinkommens zahlen.