Die Inflationsrate in Deutschland sank im April auf 7,2 Prozent, bleibt jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Verbraucherpreise im Schnitt 7,2 Prozent höher, während sie von März auf April um 0,4 Prozent stiegen. Die hohe Inflation stellt für Verbraucher eine Herausforderung dar, da sie die Kaufkraft schmälert. Laut einer Umfrage der Beratungsgesellschaft Simon-Kucher planen fast 50 Prozent der Befragten, in den nächsten zwölf Monaten seltener oder weniger einzukaufen.
Die Nahrungsmittelpreise stiegen im April um 17,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Energiepreise um 6,8 Prozent zulegten. Die Bundesregierung versucht, die Preise für Erdgas, Strom und Fernwärme durch Preisbremsen rückwirkend zum 1. Januar erschwinglicher zu gestalten. Laut einer Umfrage des Ifo-Instituts planen weniger Unternehmen in den nächsten drei Monaten Preiserhöhungen. Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser prognostiziert, dass die Inflation in den kommenden Monaten nur sehr langsam zurückgehen wird.
Die Europäische Zentralbank (EZB) versucht, die Inflation durch höhere Zinsen zu dämpfen und strebt eine Teuerungsrate von zwei Prozent im Euroraum an. Der aktuelle Leitzins beträgt 3,5 Prozent, und eine weitere Zinserhöhung wird bei der nächsten EZB-Sitzung am 4. Mai erwartet.