Jens Spahn fordert das Ende der “Rente mit 63” und löst eine kontroverse Debatte über das Rentensystem aus. Der CDU-Politiker argumentiert, dass die Regelung zukünftige Generationen belastet, Wohlstand kostet und “falsche Anreize” setzt. Sein Vorstoß basiert auf einer aktuellen Studie, die jedoch einige Faktoren außer Acht lässt. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer kritisiert den Vorschlag als “ungerecht und rücksichtslos”, während der Vorsitzende der IG BAU, Robert Feiger, den Respekt für die Lebensleistung der Rentenanwärter betont. Die “Rente mit 63” wurde 2014 eingeführt und ermöglicht es “besonders langjährig Versicherten”, ohne Abschläge mit 63 in Rente zu gehen.
Die Regelung wurde jedoch von wesentlich mehr Menschen genutzt als erwartet. Spahns Vorschlag basiert auf einer Studie, die besagt, dass die Frühverrentung die Fachkräftelücke vergrößert und zusätzliche Kosten verursacht. Andere Rentenexperten betonen jedoch, dass die Auswirkungen überspitzt dargestellt werden und die “Rente mit 63” nicht der größte finanzielle Belastungsfaktor für das Rentensystem ist. Eine Änderung des Rentensystems wäre laut der Studie “unabhängig von der politischen Umsetzbarkeit” möglich, jedoch wird eine Rente mit 67 ab 2031 als realistischere Option angesehen. Es wird darauf hingewiesen, dass die meisten Menschen in den Berufsgruppen, die von der “Rente mit 63” profitieren würden, diese Voraussetzungen gar nicht erfüllen. Der finanzielle Ausblick für die Rente hat sich verbessert, jedoch wird betont, dass viele Menschen zusätzliche private oder betriebliche Vorsorge treffen müssen, um im Alter ihren Lebensstandard zu halten.