Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum Deutschlands angehoben, doch das Land wird laut ihren Schätzungen in diesem Jahr trotz verbesserter Konjunkturaussichten langsamer wachsen als die meisten anderen großen Industrienationen. Lediglich Großbritannien wird voraussichtlich schlechter abschneiden, mit einem erwarteten Minus von 0,2 Prozent.
Im Vergleich dazu soll die Euro-Zone insgesamt um 0,8 Prozent wachsen, die USA um 1,5 Prozent und Japan um 1,4 Prozent. Die Vize-Direktorin der OECD-Wirtschaftsabteilung, Isabell Koske, betonte jedoch, dass die Erholung der Weltwirtschaft insgesamt “fragil” bleibe. Die OECD warnt auch vor der hohen Inflationsrate in Deutschland, die in diesem Jahr bei 6,7 Prozent liegen soll und erst 2024 merklich nachgeben wird. Koske empfiehlt der Politik, die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung voranzutreiben, das Steuersystem zu vereinfachen und den Wettbewerb zu stärken, um die erwartete Konjunkturerholung in Deutschland zu unterstützen.